Fachtagung Demokratiebildung an Schulen stärken

Gruppenbild mit Bildungsministerin Karin Prien bei der Fachtagung zur Demokratiebildung
Karin Prien eröffnete die Fachtagung zur Demokratiebildung unter dem Motto "Demokratie stärken: Warum es auf die Schulen ankommt" © Oliver Kleinschmidt

Bei der Fachtagung "Demokratie stärken: Warum es auf die Schulen ankommt" sprach Bundesbildungs- und -jugendministerin Karin Prien am 20. Mai in Berlin mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis über die Notwendigkeit und Chancen der Weiterentwicklung der Demokratiebildung an Schulen.

Im Fokus der Fachtagung standen die Stellungnahme der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz "Demokratiebildung als Auftrag der Schule" sowie der Bericht der Hertie-Kommission "Demokratie und Bildung". In beiden Berichten wird eine Stärkung der Demokratiebildung an Schulen gefordert und hierzu konkrete Empfehlungen formuliert.

In ihrer Rede zur Eröffnung der Fachtagung betonte Karin Prien die Bedeutung der Demokratiebildung ab dem frühen Kindesalter entlang der Bildungskette und insbesondere auch in Schulen. Sie hob den Stellenwert des politischen und historischen Fachunterrichts hervor und unterstrich zugleich die Relevanz von Demokratiebildung als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip in allen Schulfächern. Zudem sei die Förderung einer demokratischen Schulkultur entscheidend.

Karin Prien: "Wir alle müssen Demokratie lernen, leben, mitgestalten und schützen - auch in der Schule. Es beginnt bei den Lehrerinnen und Lehrern, die eine sichere Umgebung schaffen, in der alle Kinder sich trauen, ihre Meinung zu sagen. Demokratiefeindlichen Äußerungen und Handlungen müssen alle deutlich widersprechen, nicht nur die besonders Mutigen, damit Extremismus, Antisemitismus und Rassismus keine Chance haben. Damit das gelingt, müssen Schulleitungen Strukturen schaffen, die eine gute Demokratiebildung ermöglichen und selbst mit gutem Beispiel vorangehen."

Demokratie- und Medienbildung auch digital denken

Die Bundesbildungs- und -jugendministerin wies zudem auf die besondere Bedeutung digitaler Kompetenzen und Teilhabe hin. Demokratie- und Medienbildung müsse immer auch den digitalen Raum als zentralen Sozialisationsort von Jugendlichen mitdenken. Darüber hinaus regte sie an, die außerschulische politische Kinder- und Jugendbildung nicht nur als Ergänzung, sondern als Möglichkeit für gezielte Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Akteuren stärker in den Blick zu nehmen.

Das Bundesbildungs- und -jugendministerium fördert im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" Projekte zur Stärkung der Demokratie- und Medienbildung, auch an Schulen, zum Beispiel durch die Kooperationsverbünde "Demokratiebildung im Kindesalter" und "Digitale Demokratie". Darüber hinaus werden Demokratiebildung und politische Bildung im Kinder- und Jugendplan des Bundes gefördert, beispielsweise im Bundesprogramm "Respekt Coaches".