Kinder vor Gewalt schützen Charité-Projekt zur Prävention von Kindesmissbrauch verlängert

Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek und Prof. Dr. Dr. Klaus M. Beier bei der Pressekonferenz zum Projekt in der Berliner Charité
Dr. Ralf Kleindiek bei der Pressekonferenz zum Projekt in der Berliner Charité© Maximilian von Heyden

Das Therapieprojekt ist im Herbst 2014 unter der Leitung von Prof. Klaus Beier mit dem Ziel gestartet, Mädchen und Jungen vor sexualisierter Gewalt durch Jugendliche zu schützen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen. Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, betonte die Wichtigkeit der Projektverlängerung und erklärte:

"Wir müssen dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu sexueller Gewalt kommt. Zu einem umfassenden Kinderschutz gehört es auch, dass sexuell auffällige Jugendliche, die potenziell Übergriffe begehen könnten, möglichst früh therapeutische Hilfe erhalten und es ihnen ermöglicht wird, ihr Verhalten zu kontrollieren und Strategien zur Verhinderung von Übergriffen zu erlernen."

Frühzeitig therapeutische Hilfe anbieten

Das Projekt richtet sich als präventives diagnostisches und therapeutisches Versorgungsangebot an Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren mit sexuell auffälligen Verhaltensweisen und Phantasien im Zusammenhang mit Kindern, die auf eine sexuelle Präferenzstörung zurückzuführen sind. Ziel ist es, den Jugendlichen möglichst früh in ihrer Entwicklung Unterstützung bei der Bewältigung und Kontrolle ihrer sexuellen Impulse anzubieten.

Damit entspricht das Projekt der Empfehlung des Runden Tisches sexueller Kindesmissbrauch, gerade bei Kindern und Jugendlichen in hohem Maße darauf zu achten, dass bei sexuell übergriffigem Verhalten neben anderen Maßnahmen frühzeitig auch eine umfassende Diagnostik initiiert wird.

Das Projekt ist Teil des Gesamtkonzepts zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt, das Bundesjugendministerin Manuela Schwesig bereits am 22. September 2014 vorgestellt hat.