Welt-Alzheimertag Austausch zu digitalen Angeboten für Menschen mit Demenz

Zwei ältere Menschen stehen an einer Tafel
Etwa 1,6 Millionen Menschen sind in Deutschland an Demenz erkrankt, ungefähr zwei Drittel davon haben Alzheimer © Monica Ninker Photography

Seit 1994 wird am 21. September der Welt-Alzheimertag begangen, um die Öffentlichkeit auf die besonderen Bedürfnisse der Betroffenen und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen. Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 55 Millionen Menschen von Demenz betroffen - Tendenz steigend. Allein in Deutschland sind 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt, ungefähr zwei Drittel davon haben Alzheimer. Rund um den Welt-Alzheimertag findet vom 20. bis zum 26. September die Woche der Demenz statt - 2021 unter dem Motto "Demenz - Genau hinsehen!".

Ebenfalls im Rahmen der Woche der Demenz trifft sich am 23. September das Netzwerk Nationale Demenzstrategie zu einem digitalen Austausch. Die Tagung steht unter dem Motto "Der digitale Wandel - neue Chancen für die Unterstützung und Versorgung von Menschen mit Demenz?". Es behandelt die Frage, welche Chancen der digitale Wandel für die Unterstützung, Versorgung und Teilhabe von Menschen mit Demenz bereithält. Insbesondere während der Corona-Pandemie wurden viele Angebote, die bislang vor Ort durchgeführt wurden, digital umgesetzt. Auch für Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen bieten sich viele digitale Unterstützungsmöglichkeiten etwa durch Apps, GPS-Ortungsgeräte oder Smart-Home-Lösungen. Häufig bestehen in diesem Kontext aber Wissenslücken. Auch ethische Fragen stellen sich. Diese sollen auf der Netzwerktagung beleuchtet werden.

Die Nationale Demenzstrategie

Die Nationale Demenzstrategie wurde von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis erarbeitet und im Juli 2020 von der Bundesregierung beschlossen. Ziel der Strategie ist, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu verbessern und zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. Sie enthält 162 Maßnahmen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Dafür sind vier Handlungsfelder definiert:

  • Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort aus- und aufbauen
  • Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen
  • Medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz weiterentwickeln
  • Exzellente Forschung zu Demenz fördern.

Lebenssituation von Menschen mit Demenz vor Ort verbessern

Das Bundesfamilienministerium fördert mit einem Bundesprogramm Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz. Diese sind regional aufgebaut und leisten einen wichtigen Beitrag vor Ort, um die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihrer Familien zu verbessern. 2020 wurden neue Förderwellen gestartet. Bis 2026 sollen 150 Allianzen gefördert werden.

Projekt "Sport bewegt Menschen mit Demenz" 

Außerdem fördert das Bundesfamilienministerium seit Oktober 2020 das Projekt "Sport bewegt Menschen mit Demenz" des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. (DOSB) in Kooperation mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz. Dabei geht es darum, Menschen mit Demenz Bewegung und Gemeinschaft durch Sport zu ermöglichen - in Sportvereinen oder in Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren. Die Nachfrage ist sehr hoch. Durch die Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie konnten die Angebote jedoch noch nicht im gewünschten Maße umgesetzt werden. Deshalb hat das Bundesfamilienministerium das Projekt nun bis zum 30. Juni 2022 verlängert.