Aktionsplan "Queer leben" Arbeitsgruppen wirken an einer queerfreundlicheren Gesellschaft mit

Am 20. März sind in Berlin etwa 200 Menschen aus Bundesministerien, den Bundesländern und der Zivilgesellschaft zusammengekommen. Vor Ort tauschten sie sich darüber aus, wie die Maßnahmen aus dem Aktionsplan "Queer leben" der Bundesregierung umgesetzt werden können. Ziel der Veranstaltung war es, Arbeitsgruppen zu bilden und weitere Arbeitsschritte festzulegen. Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der Bundesregierung, leitete die Auftaktveranstaltung mit einem Grußwort ein.

Sven Lehmann: "Ich überwältigt von dem großen Interesse. Noch nie kamen so viele Vertreterinnen und Vertreter von Bundesministerien, Bundesländern und der Zivilgesellschaft zusammen, um über die Förderung von Akzeptanz und den Abbau von Diskriminierung von LSBTIQ* zu beraten. Die über 200 Teilnehmenden verdeutlichen das große Interesse an diesem Aktionsplan. Erstmals arbeiten ab jetzt in allen politischen Feldern Bundesministerien, Bundesländer und LSBTIQ*-Community auf Augenhöhe an Maßnahmen für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Dafür bin ich sehr dankbar. Denn ihr Engagement und ihre Expertise sind für den nun offiziell startenden Arbeitsgruppenprozess unentbehrlich und werden maßgeblich zum Erfolg des Aktionsplans ‚Queer leben‘ beitragen."

Verbände und Initiativen bringen sich ein

Im Vorfeld der Veranstaltung hatten zivilgesellschaftliche Organisationen Gelegenheit, ihr Interesse an dem Arbeitsgruppenprozess zu bekunden78 Verbände und Initiativen wurden ausgewählt, um Perspektiven von LSBTIQ*, der Wohlfahrtsverbände und weiterer zivilgesellschaftlicher Organisationen in die Arbeitsgruppen einzubringen.

Arbeitsgruppen stellen Ergebnisse 2024 vor

Die Arbeitsgruppen, denen Vertreterinnen und Vertreter aus den zuständigen Bundesministerien und der Länder sowie aus der Zivilgesellschaft angehören, beraten in den kommenden Monaten darüber, wie die vereinbarten Maßnahmen aus dem Aktionsplan umgesetzt werden können. Die Ergebnisse sollen 2024 vorgestellt werden. Im Aktionsplan "Queer leben" sind auch ein Monitoring sowie eine Evaluation vorgesehen. Über den Stand der Umsetzung wird die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat ebenfalls im Jahr 2024 berichten.

Gesellschaftspolitische Situation von LSBTIQ* beleuchten

Über die aktuelle gesellschaftspolitische Situation von LSBTIQ* zwischen Fortschritten und Angriffen hat die Autorin, Publizistin und Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Carolin Emcke, auf der Auftaktveranstaltung in einer Keynote berichtet. Seit vielen Jahrzehnten engagiert sie sich für die Akzeptanz von LSBTIQ* und wurde dafür 2021 mit dem Rosa-Courage-Preis ausgezeichnet.

Aktionsplan "Queer leben"

Der Aktionsplan "Queer leben" wurde im November 2022 vom Bundeskabinett beschlossen. Die Bundesministerien haben an der Erstellung mitgewirkt. Entsprechend ihrer Zuständigkeit sind sie dafür verantwortlich, die vereinbarten Maßnahmen für ein queerfreundlicheres Deutschland umzusetzen.