Corona-Pandemie Allensbach-Studie zeigt Umgang mit Corona-Herausforderungen

Ein Vater bei der Arbeit und mit seinem Kind
Die schrittweise Wiedereröffnung von Schulen und Kitas macht Eltern und Kindern Mut© BMFSFJ

Die Schließung von Schulen und Kitas, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat Familien hart getroffen. Vor allem berufstätige Eltern waren vor die große Herausforderung gestellt, die Betreuung ihrer Kinder neu zu organisieren und mit ihrer Erwerbstätigkeit zu vereinbaren. Die Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise wirken sich nach wie vor auf das Familienleben und die wirtschaftliche Situation von Eltern und Kindern aus.

Wie Familien mit diesen Herausforderungen umgegangen sind, welche Veränderungen sich im Beruf und bei der Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen Eltern ergeben haben, welche Erfahrungen sie mit ihren Arbeitgebern gemacht haben und wer besondere Unterstützung braucht, zeigen erste Ergebnisse einer repräsentativen Online-Befragung von Eltern mit betreuungsbedürftigen Kindern. Durchgeführt wurde sie vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. 

Repräsentative Befragung

An der Befragung haben 1493 Eltern mit Kindern unter 15 Jahren im Zeitraum vom 16. April bis zum 3. Mai (zum Ende der Lockdown-Phase) teilgenommen. Zu dem Zeitpunkt waren Betreuungseinrichtungen wie Kitas und Schulen bereits einen Monat geschlossen, erste Lockerungen wurden diskutiert, geplant und umgesetzt. Der Beschluss, dass Kinder noch vor den Sommerferien in die Schulen zurückkehren sollten, erfolgte am 28. April, kurz darauf wurden die ersten Spielplätze geöffnet.

Die wichtigsten Ergebnisse: 

  • 59 Prozent der Eltern geben an, ganz gut durch die Krise gekommen zu sein. Allerdings zeigen sich Unterschiede beim sozioökonomischen Status. Bei Eltern mit einem hohem sozioökonomischen Status liegt der Anteil bei 66 Prozent, mit einem einfachen dagegen bei 49 Prozent.
  • Mehr als die Hälfte der berufstätigen Eltern (54 Prozent) bezeichnet das Verhalten der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie von Vorgesetzten als entgegenkommend und unterstützend. Lediglich sechs Prozent antworteten: "Er hat wenig beziehungsweise gar kein Verständnis für mein Problem gezeigt und jegliche Unterstützung verweigert."
  • Wer sich um die Betreuung der Kinder kümmert, ist überwiegend gleich geblieben. Bei 59 Prozent der Eltern hat sich die Aufteilung nicht verändert. 21 Prozent sagen, sie ist ungleicher geworden und 20 Prozent, sie wurde partnerschaftlicher. Bei den Alleinerziehenden gaben 73 Prozent an, die Aufteilung blieb unverändert, bei 18 Prozent wurde sie ungleicher und bei neun Prozent partnerschaftlicher.
  • Die schnelle Wiedereröffnung von Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen oder Sportvereinen würde 42 Prozent der Eltern insgesamt helfen. Danach folgt die Öffnung von Spielplätzen und Parks. Das wäre für 37 Prozent aller befragten Eltern wichtig. Alleinerziehende geben jeweils häufiger an, dass diese Maßnahmen ihnen helfen würden (53 Prozent sagen dies in Bezug auf die Wiedereröffnung von Kitas, Schulen und anderer Einrichtungen, 40 Prozent in Bezug auf die Öffnung von Spielplätzen und Parks).
  • Mehr finanzielle Unterstützung wünschen sich 31 Prozent der Eltern und 39 Prozent der Alleinerziehenden.