Agenda der "Allianz für Menschen mit Demenz" unterzeichnet

Manuela Schwesig und Hermann Gröhe. Bildnachweis: BAFzA
Manuela Schwesig und Hermann Gröhe© Bildnachweis: BAFzA

Am 15. September haben Manuela Schwesig und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe gemeinsam die Agenda der "Allianz für Menschen mit Demenz" unterzeichnet und so den Grundstein für eine nationale Demenzstrategie gelegt.

Mit der Unterzeichnung der Agenda durch die Gestaltungspartner der "Allianz für Menschen mit Demenz" haben die Ministerin und der Minister das Startsignal für die Umsetzung der Ergebnisse aus der zweijährigen Arbeitsphase gegeben. "Wir dürfen Demenzkranke und ihre Angehörigen nicht allein lassen. Sie sollen so lange wie möglich am sozialen Leben teilnehmen und im vertrauten Umfeld leben können. Zusammen mit 450 Mehrgenerationenhäusern und den 300 Anlaufstellen für ältere Menschen im Quartier unterstützen künftig 1250 lokale Anlaufstellen bundesweit Demenzkranke und ihre Familien," sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. "Mit dem Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf geben wir den Familien, was sie brauchen: Mehr Zeit, um die Doppelbelastung zu bewältigen," erklärte sie.

Bis 2017 fördert das Bundesfamilienministerium neben den Mehrgenerationenhäusern und den Anlaufstellen für Menschen mit Demenz sukzessive 500 Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz mit dem Ziel, lokale Netzwerkstrukturen für demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen aufzubauen und weiter zu entwickeln.

Maßnahmen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen vereinbart

Unter dem Vorsitz der beiden Bundesministerien und dem Ko-Vorsitz der "Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. – Selbsthilfe Demenz" haben die kommunalen Spitzenverbände, die relevanten Spitzenverbände aus dem Bereich Pflege und Gesundheit, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft sowie die Länder in einem intensiven Diskussionsprozess konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation der an Demenz erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen vereinbart.

"Mit dem Pflegestärkungsgesetz sorgen wir dafür, dass Demenzkranke und ihre Familien schon ab dem nächsten Jahr deutlich besser unterstützt werden. Wir brauchen darüber hinaus eine gemeinsame Kraftanstrengung in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Dazu gehört neben einer guten medizinischen und pflegerischen Versorgung und Rehabilitationsmaßnahmen auch ein kompetenter Umgang mit Demenzkranken, sei es in Arztpraxen, Krankenhäusern oder in Bürgerämtern. Diesem Ziel dient die Allianz für Menschen mit Demenz," sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.

Allianz für Menschen mit Demenz als Teil der Demografiestrategie

Rund 1,5 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz erkrankt. Jährlich erkranken 300.000 Menschen neu an Demenz. Dennoch wird die Krankheit oft tabuisiert: Erkrankte und Angehörige fühlen sich isoliert, erforderliche Hilfe und Unterstützung unterbleiben. Daher hat die Bundesregierung die "Allianz für Menschen mit Demenz" als eines der Handlungsfelder der Demografiestrategie ins Leben gerufen. 

Bei der Agenda stehen die Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Demenz im Vordergrund. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist deshalb als Vertreterin der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen ein wichtiger Gestaltungspartner.

Die Umsetzung der Agenda erfolgt in unterschiedlicher Trägerschaft und Verantwortung in den folgenden Jahren. Ein erster Fortschrittsbericht ist für Frühjahr 2016 vorgesehen.