Wirkungsanalyse zum ESF-Bundesprogramm "Stark im Beruf" weist zugewanderten Müttern den Weg in den Beruf

Juliane Seifert am Redepult bei Stark im Beruf
Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, spricht auf der Konferenz "Starke Perspektiven - Stark im Beruf"© Tafoni Bildarchiv

Seit dem Start im Jahr 2015 durchliefen 16.000 Mütter mit Migrationshintergrund das Bundesprogramm "Stark im Beruf". Ein Drittel der Frauen begann anschließend eine (sozialversicherungspflichtige) Beschäftigung oder Ausbildung, ein weiteres Drittel fing eine Qualifikation oder ein Praktikum an oder bekam eine Qualifizierung anerkannt.

Mit diesen Zahlen belegt eine neue Wirkungsanalyse den erfolgreichen Ansatz von "Stark im Beruf". Die Beratung in Gruppenkursen und Coachings schließt sowohl alltagsintegrierte Sprachförderung als auch Angebote der sozialen Integration und der individuellen Beratung zu Vereinbarkeitsthemen mit ein. Die Analyse wurde am 5. Oktober auf der Konferenz "Starke Perspektiven - Stark im Beruf" vorgestellt. Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, lobte dabei die Arbeit der 85 "Stark im Beruf"-Kontaktstellen bundesweit.

Juliane Seifert: "Die Kontaktstellen sind Leuchttürme für die Teilnehmerinnen, die ihnen Wege in den Beruf weisen. Gerade neu zugewanderte Mütter, beispielsweise aus Afghanistan, erhalten durch ihre Arbeit die Chance, eine neue Existenz in Deutschland aufzubauen. Die Wirkungsanalyse unterstreicht, dass ein eigener Beratungsansatz für zugewanderte Mütter von Vorteil ist: mit durchgehender Beratung vom Sprachkurs übers Praktikum bis hinein in den Job. Denn viele Mütter mit Migrationshintergrund haben den Wunsch nach einer Beschäftigung, sind qualifiziert, brauchen aber aus unterschiedlichen Gründen zusätzliche Unterstützung."

Konferenz "Starke Perspektiven - Stark im Beruf"

Expertinnen und Experten berieten auf der Konferenz darüber, wie Mütter mit Einwanderungsgeschichte auf dem Weg zur Beschäftigung unterstützt werden können. Dabei ging es unter anderem um die besonderen Hürden beim Berufseinstieg, die vor allem Migrantinnen mit kleinen Kindern haben. Integrationsangebote sollten daher die ganze Familie ansprechen und insbesondere die Bedürfnisse der Mütter mit berücksichtigen. Viele Migrantinnen arbeiten in systemrelevanten Berufen, beispielweise in der Pflege.

Das ESF-Bundesprogramm "Stark im Beruf"

Jede dritte Mutter in Deutschland hat eine Zuwanderungsgeschichte. Nur rund die Hälfte von ihnen ist erwerbstätig. Dabei möchte ein Großteil der nicht-erwerbstätigen Mütter arbeiten. Hier setzt das Bundesprogramm "Stark im Beruf" mit seinen bundesweit 85 aktiven Kontaktstellen an. Mit individueller Begleitung und Kursen fördern sie die Erwerbsorientierung der Mütter und führen sie an den Arbeitsmarkt heran. Die Teilnehmerinnen erhalten Beratungs- und Informationsangebote zu allen arbeitsmarktrelevanten Fragen, zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unterstützt wird das Bundesprogramm "Stark im Beruf" bis Mitte 2022 aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).