Girls'Day und Boys'Day 2018 Freie Bahn auf dem Weg zum Traumberuf

Mechatroniker? Ein Männer-Job. Kinderkrankenpflege? Reine Frauensache - genauso wie die Grundschulen. Forstwirtschaft? Da haben doch nur männliche Bewerber eine Chance… Mit solchen Geschlechterklischees bei der Berufs- und Studienwahl wollen Girls'Day und Boys'Day auch in diesem Jahr aufräumen. Anlässlich des bundesweiten Aktionstages hat Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey am 26. April freie Bahn für Mädchen und Jungen bei der Berufs- und Studienwahl gefordert:

"Mädchen und Jungen muss die ganze Welt der Berufe offen stehen. Entscheidend sind ihre Wünsche und Potenziale, nicht ihr Geschlecht. Girls'Day und Boys'Day geben ihnen die Möglichkeit, in passende Berufe hineinzuschnuppern - frei von Klischees und Vorurteilen, denn die verbauen ihnen nur Chancen."

In Berlin machte sich die Bundesjugendministerin ein Bild vom Girls'Day und Boys'Day: Hinter den Kulissen des ZDF-Hauptstadtstudios, im Forschungslabor des Museums für Naturkunde und im Kreis von männlichen Erziehern im Kinder- und Jugendkulturzentrum Alte Feuerwache e.V.

Mädchen für technische Berufe begeistern

Um die Interessen von Mädchen vor allem an Handwerk, Naturwissenschaften, Technik und IT zu fördern, liefert der Girls'Day wichtige Impulse. Dr. Franziska Giffey begleitete am Vormittag 40 Mädchen ins ZDF-Hauptstadtstudio. "Technik zum Anfassen", hieß es dort. Die Mädchen konnten sich an Kamera, Mischpult und Schnittplatz ausprobieren. Danach ging es für die Ministerin ins Museum für Naturkunde: Echte Dinosaurier-Knochen vermessen, ihre Zähne unter dem Mikroskop untersuchen - das war für die meisten Schülerinnen hier das absolute Highlight.

Dr. Franziska Giffey:

"Mädchen können alles. Ich bin überzeugt: Der Girls'Day hilft uns dabei, alte Rollenbilder hinter uns zu lassen und den Frauenanteil in den naturwissenschaftlichen und technischen Berufen zu erhöhen. Und das ist angesichts des Fachkräftemangels auch nötig."

Jungen für soziale Berufe gewinnen

In den sozialen Berufen sind Männer deutlich unterrepräsentiert, zum Beispiel auch bei den Erziehern in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Deshalb besuchte die Bundesjugendministerin anlässlich des Boys'Day am Nachmittag das Kinder- und Jugendkulturzentrum Alte Feuerwache im Berliner Bezirk Kreuzberg.

Dr. Franziska Giffey:

"Jungen interessieren sich nicht nur für Technik und Handwerk. Viele können sich einen Beruf vorstellen, in dem sie direkt mit Menschen zu tun haben. Das habe ich hier heute selbst erlebt. Umso wichtiger ist es, dass sie am Boys'Day die Möglichkeit bekommen, Berufe in Erziehung und Sozialarbeit oder Pflege und Gesundheit kennenzulernen. Die Nachfrage bei den Jungen übersteigt jedes Jahr das Angebot an Plätzen. Deshalb sind Einrichtungen und Unternehmen aufgerufen, sich noch stärker am Boys'Day zu beteiligen - es ist beste Nachwuchswerbung."

Rund 130.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Insgesamt haben deutschlandweit rund 130.000 Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse an mehr als 17.000 Angebote teilgenommen. Nicht nur für die Jugendlichen, auch für Unternehmen und Einrichtungen zahlt sich die Teilnahme am Aktionstag aus: Denn aus dem Schnuppertag wird später in vielen Fällen eine Bewerbung auf einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz. Darüber freut sich inzwischen jedes dritte, regelmäßig teilnehmende Unternehmen - Tendenz steigend.

Der nächste Girls'Day und Boys'Day wird am 28. März 2019 stattfinden. Die bundesweite Koordinierungsstelle des Girls'Day - Mädchen-Zukunftstags wird gemeinsam gefördert vom Bundesjugendministerium und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Der Boys'Day - Jungen-Zukunftstag wird vom Bundesfamilienministerium gefördert. 

Dr. Franziska Giffey und eine Mädchengruppe an einem Schnittplatz

Am 26. April war Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey anlässlich des Girls'Day im ZDF-Hauptstadtstudio zu Gast

© Annette Hauschild/OSTKREUZ
Dr. Franziska Giffey mit Mädchengruppe am Schnittplatz

Dort probierten sich Ministerin und Mädchen am Schnittplatz aus

© Annette Hauschild/OSTKREUZ
Dr. Franziska Giffey schaut einen Dinosaurierknochen an, den eine Schülerin in der Hand hält

Anschließend ging es weiter ins Naturkundemuseum, wo die Schülerinnen Dinosaurierknochen unter die Lupe nahmen

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Abschließend machte die Bundesjugendministerin beim Boys'Day im Kinder- und Jugendkulturzentrum Alte Feuerwache e.V. in Berlin-Kreuzberg Station

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