Woche der Demenz Bessere Lebensqualität für Menschen mit Demenz erreichen

Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben am 19. September gemeinsam den Startschuss für die Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie gegeben. Gleichzeitig wurde Bilanz der Arbeit in der "Allianz für Menschen mit Demenz" gezogen.

Die "Allianz für Menschen mit Demenz" ist eine Initiative der Bundesregierung. Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände sowie über 20 Verbände und Institutionen aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft haben sich darin zusammengeschlossen, um gemeinsam für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu sorgen.

Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey:

"Demenz kann jede und jeden von uns treffen. Die Diagnose darf nicht dazu führen, dass Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Der Bericht zeigt, dass es uns durch eine Fülle konkreter Maßnahmen vor Ort gelungen ist, die Lebenssituation vieler Erkrankter und ihrer Angehörigen zu verbessern - auch durch die Beratungs- und Unterstützungsangebote der 500 Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz, die von meinem Ministerium gefördert werden. Nun starten wir die Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie. Dabei steht für mich eines im Vordergrund: Wir müssen es schaffen dass die Rahmenbedingungen für Menschen mit Demenz bundesweit verbessert werden. Zum Beispiel ist unser Ziel, gleiche, gute Qualität bei den Anlaufstellen vor Ort im ganzen Bundesgebiet zu schaffen."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn:

"Menschen mit Demenz und ihre Familien gehören in die Mitte der Gesellschaft. Es darf kein Tabu mehr sein, über Demenz zu sprechen. Wir brauchen eine demenzfreundliche Gesellschaft. Hier hat die Allianz für Menschen mit Demenz wichtige Fortschritte gebracht - aber wir müssen als Gesellschaft weiter daran arbeiten, das Leben für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen lebenswerter zu machen. Daher werde ich mit meiner Kollegin Dr. Franziska Giffey die Nationale Demenzstrategie starten, die auf der bewährten Zusammenarbeit der Allianz für Menschen mit Demenz aufbaut. Jeder ist gefragt, die Situation von Demenzkranken zu verbessern. Dazu gehört eine gute pflegerische und medizinische Versorgung genauso wie ein verständnisvoller Umgang im Alltag - in Arztpraxen, Krankenhäusern, Bürgerämtern oder im Supermarkt."

Betroffene und ihre Angehörigen unterstützen

Der am 19. September vorgestellte Bericht zur Umsetzung der Agenda der "Allianz für Menschen mit Demenz 2014 bis 2018" gibt Auskunft über die erfolgten Maßnahmen der Allianzpartner, mit denen in den letzten vier Jahren Hilfen und Unterstützung für Betroffene verbessert und ausgebaut wurden. Insgesamt wurden 450 unterschiedliche Projekte umgesetzt. Zum Beispiel Forschungsprojekte zur Entwicklung neuer Messwerte für Demenzerkrankungen. Ein weiteres Projekt waren zum Beispiel spezielle Schulungen ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer für von Demenz betroffene Menschen mit Migrationshintergrund.

Die Allianz soll mit der geplanten Nationalen Demenzstrategie weiterentwickelt werden. Dafür wird eine Geschäftsstelle beim Deutschen Zentrum für Altersfragen eingerichtet, die vom Bundesseniorenministerium und vom Bundesgesundheitsministerium gemeinsam finanziert wird. Noch im Herbst 2018 soll mit der Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie begonnen werden. Anfang 2020 soll sie vom Bundeskabinett beschlossen werden.

Zum Hintergrund

In Deutschland leben derzeit 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Jährlich nimmt die Zahl der Erkrankten um circa 40.000 zu. Für das Jahr 2050 wird die Zahl der Menschen mit der Diagnose Alzheimer oder einer anderen Demenzerkrankung auf über drei Millionen Menschen geschätzt.

Menschen mit Demenz haben Schwierigkeiten, sich zu erinnern, Wege zu finden und ihren Alltag zu organisieren. Die Ursachen für Demenz sind verschiedene Erkrankungen des Gehirns. Wie eine Demenz verläuft, hängt von der jeweiligen Ursache ab und ist individuell sehr unterschiedlich. Die persönlichen Lebensumstände, das familiäre und soziale Umfeld sowie die unmittelbare Umgebung können entscheidend dazu beitragen, dass eine Person auch mit Demenz weiterhin selbstbestimmt und sicher leben kann.

Woche der Demenz

Vom 18. bis 24. September 2018 findet bereits zum vierten Mal die Woche der Demenz statt. Die Aktionswoche ist Anlass für das Bundesseniorenministerium über Projekte und Initiativen für Menschen mit Demenz zu informieren. Das Bundesseniorenministerium setzt sich in verschiedenen Bereichen für die Verbesserung der Lebenssituation von Demenzerkrankten, ihren Angehörigen und Pflegenden ein - zum Beispiel mit der "Allianz für Menschen mit Demenz" auf Bundesebene oder mit vielen "Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz" direkt vor Ort bei den Betroffenen. Wer selbst aktiv werden möchte oder Hilfe sucht, findet mit der Projekt-Landkarte eine Lokale Allianz in seiner Nähe.