Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will ein sicheres Frühwarnsystem für vernachlässigte oder misshandelte Kinder. "Im Fall Kevin hat das Zusammenspiel der staatlichen Hilfen sträflich versagt. Das können wir nicht länger hinnehmen. Wir haben die staatlichen Institutionen, die Kindern wie Kevin helfen können - aber die Vernetzung und Kommunikation der Behörden muss viel besser werden. Und auch die einzelnen Verantwortlichen vor Ort müssen ihre Verantwortung wahrnehmen. Um hier einen entscheidenden Schritt voran zu kommen, investiert das Bundesfamilienministerium 10 Millionen Euro in ein Frühwarnsystem, um vernachlässigte und misshandelte Kinder früh zu finden und ihnen zu helfen", so von der Leyen.
"Die meisten Familien kommen gut mit ihren Kindern zurecht, aber denen, die mit der Erziehung ihres Kindes völlig überfordert sind, müssen wir von Anfang an helfen", sagt die Bundesministerin. In Modellprojekten, die mit Ländern und Kommunen entwickelt werden, sollen diese Familien vor oder ab der Geburt des Kindes intensiv begleitet werden. "Die Ärzte und Hebammen sind die ersten, die Kontakt zu allen Eltern haben, sie können am besten einschätzen, wer Hilfe braucht und so eine Kette an Unterstützung in Zusammenarbeit mit Jugendämtern und Familienhelfern auslösen", sagt von der Leyen. Die Bundesfamilienministerin wird deshalb ein Kompetenzzentrum einrichten, das die Aktivitäten in den Ländern koordiniert, begleitet und evaluiert und noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnimmt.