"Die Mehrheit der jungen Menschen fühlt sich mit Europa verbunden - aber nur ein Drittel von ihnen ging 2004 zu den letzten Europawahlen. Das zeigt: Wir müssen die Jugendlichen mehr für Europa begeistern", erklärte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, heute beim Besuch der "Ziehenschule" in Frankfurt/Main. Anlass ist der EU-Projekttag an deutschen Schulen im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft "Die Auseinandersetzung mit der Europäischen Union ist wichtig, um sie den Schülerinnen und Schülern näher zu bringen. Europa braucht engagierte junge Menschen, um die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Die Bundesregierung hat deshalb den jugendpolitischen Schwerpunkt während der deutschen Ratspräsidentschaft unter das Motto 'Gleiche Chancen und gesellschaftliche Beteiligung für alle Kinder und Jugendlichen' gestellt. Denn alle jungen Menschen müssen die gleichen Chancen haben, ihre Fähigkeiten und Talente zu entdecken und zu entwickeln."
Zusammen mit der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth und Schülerinnen und Schülern des Frankfurter Gymnasiums "Ziehenschule" sowie des bilingualen "Lycee Victor Hugo" diskutierte die Bundesministerin unter dem Thema "Europa - was hat das mit mir zu tun?". Dabei wies von der Leyen auf die zahlreichen jugendpolitischen Aktivitäten auf europäischer Ebene hin. So haben in den vergangenen sieben Jahren rund 56.000 Jugendliche an Jugendbegegnungen des Europäischen Jugendprogramms in Deutschland teilgenommen, ca. 10.000 deutsche Jugendliche sind mit dem Programm ins Ausland gereist. Im Europäischen Freiwilligendienst engagierten sich rund 4.500 deutsche Jugendliche in sozialen Projekten im europäischen Ausland, während 2.500 Jugendliche nach Deutschland kamen, um hier in Projekten mitzuarbeiten. "All diese Jugendlichen haben Europa, seine Menschen und seine Kulturen kennen gelernt. Sie konnten soziale Verantwortung übernehmen und Vorurteile abbauen. Und sie haben sich interkulturelle Fähigkeiten angeeignet, die für ein berufliches Fortkommen heute unentbehrlich sind", so von der Leyen.
Der EU-Projekttag geht zurück auf eine Initiative von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin und die Mitglieder der Bundesregierung, Abgeordnete des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments, die Ministerpräsidenten und Landtagsabgeordneten besuchen an diesem Tag Schulen, um Jugendlichen europäische Politik näher zu bringen. Gleichzeitig findet heute zum vierten Mal der "Deutsch-Französische Tag" statt. Dabei soll in beiden Ländern für die Partnersprache und Ausbildungsmöglichkeiten in den Ländern geworben werden.