Staatssekretär Hoofe: "Passgenaue Jugendhilfe wirkt!"

Kinder und Jugendliche werden durch Leistungen der Jugendhilfe nachweislich in ihrer persönlichen Entwicklung und in ihrer Einbindung in die Gesellschaft gestärkt. Dies gelingt insbesondere dann, wenn die Kinder und Jugendlichen konsequent beteiligt werden, die Hilfen passgenau auf die jeweilige Familiensituation zugeschnitten und die Angebote vor Ort gut vernetzt sind. Zu diesem Ergebnis kommt die Universität Bielefeld, die das Modellprogramm "Wirkungsorientierte Jugendhilfe" des Bundesjungendministeriums evaluiert hat. Die wichtigsten Ergebnisse der Evaluation sind in der "Praxishilfe zur wirkungsorientierten Qualifizierung der Hilfen zur Erziehung" zusammengefasst.

"Weit über 600.000 Kinder und  Jugendliche in Krisensituationen und schwierigen Lebenslagen haben 2007 die 'Hilfen zur Erziehung' in Anspruch genommen. Dazu gehören die Erziehungsberatung ebenso wie die sozialpädagogische Familienhilfe oder die Vollzeitpflege", sagt der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Gerd Hoofe, anlässlich der heutigen Abschlusstagung des Modellprogramms "Wirkungsorientierte Jugendhilfe" in Berlin. "Das zeigt, dass das System der Jugendhilfe in Deutschland funktioniert. Der neue Leitfaden fasst erfolgreiche Bausteine und Angebote der Jugendhilfe zusammen, die sich in der Praxis vor Ort bewährt haben. Er bietet allen, die sich auf lokaler oder regionaler Ebene mit dem Thema befassen, eine gute Orientierung und fachliche Argumente für ihre tägliche Arbeit", so Hoofe.

In dem Modellprogramm haben seit 2006 an bundesweit elf Standorten Tandems, bestehend jeweils aus einem öffentlichem und einem freiem Träger, Ansätze einer wirkungsorientierten Jugendhilfe entwickelt und erprobt. Konzepte und Erfahrungen wurden gesammelt und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Ergebnis: Die Einzelmaßnahmen der Jugendhilfe sind oft sinnvoll und helfen Kindern und Jugendlichen in ihrer konkreten Situation, die vorhandenen Angebote müssen jedoch noch stärker miteinander vernetzt werden. "Hilfen zur Erziehung" - also Angebote der Jugendhilfe - werden aus öffentlichen Mitteln finanziert und im Auftrag der Jugendämter in der Regel von freien Trägern erbracht. Bundesweit gibt es auf kommunaler Ebene rund 600 Jugendämter, die mit unterschiedlichen freigemeinnützigen und auch privatgewerblichen Trägern zusammenarbeiten. Von den nachgewiesenen Gesamtausgaben der Kinder- und Jugendhilfe in Höhe von 22,8 Milliarden Euro im Jahr 2007 wurden 4,6 Milliarden Euro für die Erziehungshilfen aufgewendet.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.wirkungsorientierte-jugendhilfe.de.