Sieben Projekte und Initiativen mit dem Deutschen Engagementpreis ausgezeichnet

Ehrenamtliches Engagement hilft nicht nur einzelnen Menschen, sondern stärkt die Gesellschaft und ist eine wichtige Stütze der Demokratie. Besonders herausragende Initiativen und Projekte bürgerschaftlichen Einsatzes werden heute Abend mit dem Deutschen Engagementpreis (DEP) ausgezeichnet. Der Preis wird in verschiedenen Kategorien vergeben, Bundesfamilienministerin Lisa Paus wird die Laudatio auf den Gewinner des Sonderpreises für Engagement in Notsituationen halten. Weitere prominente Laudatorinnen und Laudatoren sind u.a. der Frontmann der Band die Prinzen Sebastian Krumbiegel, die Promoterin zur Stärkung der migrantischen Zivilgesellschaft Maimouna Ouattara, der Journalist und Youtuber Mirko Drotschmann und die ukrainisch-deutsche Politikerin Marina Weisband.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: „Wir können den ehrenamtlichen Einsatz für andere Menschen nicht hoch genug schätzen. Freiwilliges Engagement hilft nicht nur der Allgemeinheit, sondern stärkt auch den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und unsere Demokratie. Wer sich für Andere einsetzt, verdient unseren Dank und unsere Anerkennung. Mit dem Deutschen Engagementpreis zeichnen wir heute Menschen aus, die Großartiges für die Allgemeinheit leisten. Sie stehen stellvertretend für die fast 29 Millionen Ehrenamtlichen, deren Einsatz von unschätzbarem Wert für unser Land ist.“


Die Preisträgerinnen und Preisträger des DEP 2022 sind:


Kategorie „Demokratie stärken“: Pinkstinks Germany e. V.

Der 2012 gegründete Verein Pinkstinks Germany e. V. setzt sich gegen genderbasierte Diskriminierung ein. Mit seinem Bildungsformat „Schule gegen Sexismus“ klärt der Verein niedrigschwellig über sexistische Diskriminierung auf und tritt Sexismus, sexualisierter Gewalt und Belästigung entgegen.

Kategorie „Leben bewahren“: Paul Goldschmidt

Angestoßen von der Corona-Pandemie hat der 19-jährige Paul Goldschmidt ein Luftqualitäts-Messsystem entwickelt. Das System ermittelt den besten Zeitpunkt für Raumlüftung und verringert so die Ansteckungsgefahr in Innenräumen, sorgt für gute Luftqualität und hilft, CO²-Emissionen zu verringern. Das „Open-Source Air Monitoring Device (OSAMD)“ ist quelloffen, preisgünstig und vielfältig einsetzbar. Paul Goldschmidt hat selbst 20 Stationen gebaut und verteilt; er schätzt, dass es bislang rund 500 Nachbauten gibt.

Kategorie „Grenzen überwinden“: Über den Tellerrand e. V.

Über den Tellerrand e. V. bringt seit 2013 bei niedrigschwelligen Begegnungen wie gemeinsamem Kochen, Tanzen oder Gärtnern Menschen mit und ohne Flucht- und Migrationserfahrung zusammen. Das Prinzip der gleichberechtigten Teilhabe bricht die Rollen von Hilfe-Gebenden und -Empfangenden auf und ist sehr erfolgreich. Der Verein gibt sein Wissen gerne weiter und stellt alle Ansätze und Materialien open source zur Verfügung.

Kategorie „Zusammenhalt leben“: Kinderbürgermeisterinnen der Stadt Thalheim/Erzgebirge

In Thalheim werden seit 2018 Kinderbürgermeisterinnen und Kinderbürgermeister im Alter von 6 bis 12 Jahren gewählt. Die Kinderbürgermeisterinnen beteiligen sich an der Stadtplanung und -entwicklung. Ziel ist es, Kindern eine Demokratieerfahrung zu ermöglichen, die Identifikation mit der Heimatstadt zu stärken und konkrete Verbesserungen im Stadtbild zu erreichen.

Kategorie „Chancen schaffen“: Africademics

Africademics ist eine Stipendienplattform und Online-Community für Studierende, Studieninteressierte und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in und aus Afrika. Das Stipendien-Botschafterprogramm bildet zusätzlich Ehrenamtliche aus ganz Afrika zu Beratenden aus, die bei der Stipendienbewerbung helfen.

Publikumspreis: „Krebs kennt keinen Kilometer“, Marcel Wilhelm

Marcel Wilhelm, Sanitäter aus Frankfurt am Main, engagiert sich mit seinem Spendenlauf „Krebs kennt keinen Kilometer“ für Kinder. Aus seiner Heimatgemeinde Egelsbach läuft er in Rettungsdienstuniform in verschiedene Großstädte Deutschlands. Dabei hat er fast 100.000 Euro für gemeinnützige Vereine gesammelt, die sich für krebskranke und benachteiligte Kinder einsetzen.

Sonderpreis für Engagement in Notsituationen: „Wäller helfen“ e. V.

„Wäller helfen e. V.“ ist ein großes Nachbarschaftsnetzwerk im Westerwald, ursprünglich mit den Schwerpunkten Nachbarschaftshilfe und Umweltschutz. Seit dem Hochwasser im Ahrtal engagiert sich das Netzwerk auch in der Katastrophenhilfe. So hat der Verein umfangreiche Spenden organisiert und verteilt; die Mitglieder haben im Überschwemmungsgebiet zudem ganz praktisch geholfen. Zusätzlich finden geflüchtete Menschen aus der Ukraine Unterstützung bei „Wäller helfen“.

Für den Deutschen Engagementpreis 2022 wurden insgesamt 460 Personen und Initiativen nominiert. Bei der Abstimmung über den Publikumspreis haben mehr als 127.000 Menschen teilgenommen, so viele wie noch nie zuvor.

Livestream zur Verleihung des Deutschen Engagementpreises

Sie können die Veranstaltung am Donnerstag, den 1. Dezember 2022, aber 18 Uhr live verfolgen unter:  https://www.deutscher-engagementpreis.de/preisverleihung2022/

Über den Deutschen Engagementpreis 

Der Deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Nominiert werden können alljährlich Preisträgerinnen und Preisträger anderer Engagementpreise in Deutschland. Initiator und Träger ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, gefördert wird der Preis durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.  

Weitere Informationen unter www.deutscher-engagementpreis.de