Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Hermann Kues: "Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt ist der Schlüssel zu Innovation und Erfolg in Europa"

Unter dem Vorsitz der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft beraten in Lissabon die Gleichstellungsministerinnen und -minister der EU-Mitgliedsstaaten sowie die EU-Kommission über das Thema Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Im Mittelpunkt steht einerseits die Förderung von Frauen als Unternehmerinnen, anderseits die Stärkung der Beschäftigungschancen von Frauen. Der Fokus liegt dabei auf der Lissabon-Strategie, deren beschäftigungspolitische Leitlinien im Jahr 2008 neu beschlossen werden.

"Die im Jahr 2000 vom Europäischen Rat beschlossene Lissabon-Strategie hat zum Ziel, die EU bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Hierzu gehört auch die Verpflichtung, die Erwerbstätigkeitsquote von Frauen in Europa bis 2010 auf 60 Prozent zu erhöhen. Deutschland hat dieses Ziel bereits im vergangenen Jahr erreicht", betont der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, der Deutschland auf der Tagung vertritt. "Die europäische Verpflichtung war dabei für uns Ansporn und Motor. Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben  ist die Voraussetzung dafür, dass wir die wirtschaftlichen Ziele der Lissabon-Strategie erreichen und die Zukunftsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme erhalten können", so Kues weiter.

Die im Rahmen der Lissabon-Strategie verabschiedeten beschäftigungspolitischen Leitlinien verpflichten die Mitgliedstaaten, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen und geschlechtsspezifische Unterschiede bei Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Entgelt zu reduzieren. Darüber hinaus sollen Konzepte gefördert werden, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Die von Deutschland, Portugal und Slowenien gebildete erste EU-Teampräsidentschaft hat sich klar zur Gleichstellung von Frauen und Männern bekannt. Um die Bedeutung dieses Vorhabens noch deutlicher zu unterstreichen, werden alle drei Staaten auf dem Informellen Ministertreffen eine Erklärung unterzeichnen, in der sie sich verpflichten, mit starkem Einsatz zur Beseitigung der Chancenungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt beizutragen.

Darüber hinaus werden Deutschland, Portugal und Slowenien eine Sinus-Milieu Studie zur Akzeptanz von Gleichstellungspolitik in den drei Ländern in Auftrag geben. Ziel der Studie ist es, die in Europa  bestehenden Geschlechterstereotypen ebenso wie die Einstellungen zur Gleichstellungspolitik bei Frauen und Männern in den Partnerländern zu untersuchen.