Familienfreundlichkeit soll Markenzeichen der deutschen Wirtschaft werden

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Burkhard Schwenker von Roland Berger Strategy Consultants präsentieren das neue Unternehmensprogramm "Erfolgsfaktor Familie" in Berlin.
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will mehr Unternehmen für eine familienfreundliche Arbeitswelt gewinnen. "Familienfreundlichkeit soll zu einem Managementthema und zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft werden", sagt die Bundesministerin bei der Vorstellung des neuen Programms "Erfolgsfaktor Familie. Unternehmen gewinnen" am Dienstag in Berlin. Investitionen in Familienfreundlichkeit nützen nicht nur den Beschäftigten, sondern auch den Unternehmen. "Wer Geld einsetzt, um jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Wunsch nach einem erfüllten Berufsleben mit Kindern zu ermöglichen, der erhält dafür eine Gegenleistung, die in der Regel höher ist als die Investition", betont von der Leyen. Die Vorteile für familienfreundliche Unternehmen liegen auf der Hand: besser motivierte und zufriedenere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, geringere Fehlzeiten und Fluktuation sowie eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber.

"Zahlreiche Betriebe in Deutschland haben heute schon erkannt, dass sich eine familienfreundliche Personalpolitik auch rechnet. Diese gute Botschaft wollen wir jetzt in die Fläche tragen", erläutert die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm "Erfolgsfaktor Familie. Unternehmen gewinnen" spreche gezielt die Chefs und Personalverantwortlichen in den Unternehmen an. Sie können im Rahmen des Programms auf einen ganzen Fächer praxisnaher betriebswirtschaftlich durchgerechneter Konzepte und Bausteine zugreifen, wie sie zu welchen Kosten ihre Betriebe familienfreundlicher gestalten können. "Wenn wir wollen, dass eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in noch mehr Unternehmen zur Chefsache wird, müssen wir vor allem mit handfesten ökonomischen Argumenten überzeugen", sagt von der Leyen.

Dass es noch Nachhofbedarf gibt, belegt eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Danach meinen 88 Prozent der jüngeren Deutschen (16 bis 44 Jahre), dass die Unternehmen noch mehr für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie tun sollten. "Es ist notwendig, dass sich nicht nur einige Pioniere mit dem Thema befassen, sondern dass Familienfreundlichkeit möglichst in jedem Unternehmen in Deutschland selbstverständlich wird", sagt von der Leyen. Das neue Unternehmensprogramm hat zum Ziel, bis zum Jahresende ein Netzwerk von 1000 Betrieben zu knüpfen, die in ihren Branchen und ihrem jeweiligen regionalen Umfeld als Motor für eine familienfreundliche Arbeitswelt wirken.

Mit der Umsetzung hat das Ministerium ein Konsortium unter der Führung der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants beauftragt. Burkhard Schwenker, Vorsitzender der Geschäftsführung von Roland Berger, betonte die Bedeutung des Erfolgsfaktors Familie für einzelne Unternehmen wie für die gesamte Wirtschaft. "Familienfreundlichkeit ist ein unternehmerisches Thema und eine wichtige Strategie für mehr Wachstum." Bausteine des Programms "Erfolgsfaktor Familie. Unternehmen gewinnen" sind beispielsweise ein Leitfaden zum Wiedereinstieg nach der Elternzeit und eine Machbarkeitsstudie zur betrieblichen Kinderbetreuung, die konkrete Businesspläne für die unterschiedlichen Modelle liefern wird. Das Unternehmensprogramm läuft zunächst bis Ende September 2006 und ist eingebunden in die "Allianz für die Familie", die von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, Gewerkschaften, renommierten Unternehmen und Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft getragen wird.

Weitere Informationen finden Sie unter www.erfolgsfaktor-familie.de.