Erster Deutscher Familientag

"Dieser Tag ist ein weithin sichtbares Signal für die Wende in der deutschen Familienpolitik, die sich gerade vollzieht", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen am Ersten Deutschen Familientag am 15. Mai in Berlin. "Junge Menschen, die heute Familien gründen wollen, verdienen unsere Unterstützung. Die Allianz derer, die sich für sie stark machen wollen, wächst. Es sind Arbeitgeber und Gewerkschaften, Kirchen und Wirtschaftsunternehmen, der Bund gemeinsam mit Städten und Gemeinden. Wissenschaftler nehmen das Zukunftsthema Familie in den Fokus. Am meisten Mut macht mir die täglich wachsende Zahl von Menschen, die sich zu Tausenden in Lokalen Bündnissen für Eltern mit Kindern einsetzen. Sie kommen zum Familientag mit einem wahren Füllhorn an Ideen, wie sich ein familienfreundlicheres Lebensumfeld vorstellen und selbst vor Ort gestalten. Ich bin sicher, ihr Beispiel wird anstecken", sagt Ursula von der Leyen.

Der Schirmherr des Ersten Deutschen Familientages, Bundespräsident Horst Köhler, überzeugte sich am frühen Nachmittag auf der Museumsinsel vom Engagement der Bündnisfamilie. 232 Lokale Bündnisse aus Städten und Gemeinden des gesamten Bundesgebietes präsentierten auf dem Ersten Deutschen Familientag ihre Leistungen und Konzepte. Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ den Besucherinnen und Besuchern durch die Bundesfamilienministerin ihre Grüße ausrichten.

Im Rahmen eines Allianzgesprächs hatten sich bereits am Vormittag zehn Spitzenvertreterinnen und  vertreter aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Kirche und Kommunen getroffen, um sich gemeinsam auf notwendige Rahmenbedingungen für junge Familien in Deutschland zu verständigen. "Wir haben eine sehr positive Diskussion erlebt, alle Teilnehmer möchten verstärkt das Gelingen des Abenteuers Familie in den Fokus nehmen und die Bereicherung betonen, die Familie bedeutet. Wir müssen den Horizont bei der Betrachtung des Begriffs Familie auf alle vier Generationen ausdehnen", bilanzierte die Bundesfamilienministerin nach dem Treffen in ihrer Rede vor den Besucherinnen und Besuchern des Familientages. Die Allianz-Teilnehmer haben sich auf folgende Punkte verständigt: Alle Teilnehmer werden - jeder für sich in seinem Bereich - familienbewusstes Handeln als Führungsaufgabe verankern und vorantreiben. Als Gruppe wollen sie die gesamte Infrastruktur rund um Familien verbessern. "Wir werden die Schwierigkeiten und Hürden im Alltag durchleuchten und Netzwerke für Familie kontinuierlich verbessern, wie bei der Abstimmung von Öffnungszeiten, der Taktung des lokalen ÖPNV, Lokalen Bündnissen für Familien, Mehrgenerationenhäuser, Ausbau familienunterstützender Pflegedienste", so Bundesministerin von der Leyen.

Die Allianz will sich nicht nur als Gruppe regelmäßig treffen und über Fortschritte verständigen. Auch die einzelnen Teilnehmer untereinander wollen das Thema im gegenseitigen Kontakt verstärkt auf die Agenda setzen, beispielsweise DIHK und Gewerkschaften bei Tarifgesprächen oder die kommunalen Spitzenverbände in der Zusammenarbeit mit den Kirchen. "Besonders freut mich die deutliche Unterstützung in der gesamten Runde für das geplante Elterngeld, dass ab 2007 die Familiengründung erleichtert", sagte die Ministerin.

Eingeladen zum Ersten Deutschen Familientag hatten Bundesfamilienministerin von der Leyen und die Initiative Lokale Bündnisse für Familie. Mit der Veranstaltung auf der Berliner Museumsinsel wird der Internationale Tag der Familie (Vereinte Nationen) am 15. Mai erstmals in Deutschland an einem zentralen Ort gewürdigt. Die Veranstaltung unter dem Motto "Jetzt ist Familie drin!" wendet sich nicht nur an Fachleute (1300 Akkreditierungen aus ganz Deutschland), sondern auch an Familien und alle am Thema Interessierten. Die Akteure der bundesweit bereits an 300 Standorten aktiven Lokalen Bündnisse nutzen den Tag, um in verschiedenen Fachforen Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte zu Partnern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zu knüpfen. Das attraktive Begleitprogramm lockte auch zahlreiche Berliner Familien auf den Familientag. Interessierte Väter und Mütter konnten aus der Zeltstraße Rat und Informationen etwa zu den Themen Medienerziehung, Kinderbetreuung oder finanzielle Hilfen für Familien mit nach Hause nehmen.

Am Nachmittag sollte bei einem Rekordversuch zum "größten Familienbild der Welt" auf dem Lustgarten das Motto des Familientages "Jetzt ist Familie drin!" auch symbolisch in Szene gesetzt werden. Die Gäste des Familientages kommen im Berliner Lustgarten zusammen, um sich in einen riesigen Rahmen (gebildet von 120 Kindern aus Berliner Turn- und Sportvereinen, die Papptafeln in die Höhe halten) für das größte Familienbild der Welt fotografieren zu lassen.

Dieses Foto sowie Schätzungen zu den Besucherzahlen werden noch am späten Nachmittag auf der Webseite www.ersterdeutscherfamilientag.de zum Herunterladen zur Verfügung stehen.

Hintergrundinformationen:

Internationaler Tag der Familie
Der 15. Mai ist der Internationale Tag der Familie. In diesem Jahr wird er in Deutschland zum ersten Mal im Rahmen einer bundesweiten Veranstaltung gefeiert. Der von der UN- Generalversammlung proklamierte Tag soll auf nationaler wie internationaler Ebene das Bewusstsein für Fragen schärfen, die Familie als essentielle Einheit der Gesellschaft betreffen.

Allianzgespräch

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

  • Ursula von der Leyen, Bundesfamilienministerin
  • Prof. Hans Bertram, Vorsitzender Kommission 7. Familienbericht
  • Ludwig Georg Braun, Präsident des DIHK
  • Bärbel Dieckmann, Präsidiumsmitglied Deutscher Städtetag
  • Dr. Michael Endres, Vorstandsvorsitzender Gemeinnützige Hertie Stiftung
  • Prof. Ute Gerhard, Präsidentin der AG der Deutschen Familienorganisationen
  • Bischof Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der EKD
  • Prof. Hans Joachim Meyer, Präsident des ZDK
  • Liz Mohn, stellv. Vorsitzende der Bertelsmann-Stiftung
  • Roland Schäfer, Präsident Deutscher Städte- und Gemeindebund
  • Michael Sommer, Vorsitzender des DGB

Initiative "Lokale Bündnisse für Familie"

Seit 2004 macht sich die Initiative "Lokale Bündnisse für Familie" des Bundesfamilienministeriums dafür stark, durch konkrete Projekte vor Ort die Lebensbedingungen für Familien zu verbessern. Die Bündnisakteure etablieren in deutschen Städten, Regionen und Gemeinden neue Betreuungsangebote für Kinder, fördern das Miteinander der Generationen und setzen sich dafür ein, dass Eltern Beruf und Kind besser miteinander in Einklang bringen können. 

  • Am 15. Mai 2006 gründete sich in Wuppertal das 300. Lokale Bündnis.
  • Über 1.200 kleine, mittelständische und große Unternehmen beteiligen sich als aktive Partner.
  • Bundesweit sind im Rahmen der Initiative über 2.000 örtliche Projekte entstanden, an denen über 4.000 Bündnisakteure mitgewirkt haben.
  • Im Einzugsbereich der Bündnispartnerinnen und Bündnispartner leben derzeit 34 Millionen Menschen.
  • Die Initiative "Deutschland - Land der Ideen" hat die Bündnisfamilie zu einem der 365 weltweiten Botschafter Deutschlands im WM-Jahr ernannt.

Mehr über die Arbeit der Bündnisse erfahren Sie unter www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de.