Bundesseniorenministerium fördert aktive Ältere


Seit mehr als einem Jahr müssen wir wegen Corona mit vielen persönlichen Einschränkungen leben – vor allem für ältere Menschen war und ist das nicht immer leicht. Doch viele Ältere sind während der Pandemie trotz allem aktiv geblieben (64,5 Prozent), ein Teil (7,7 Prozent) hat seine sportlichen Aktivitäten sogar ausgeweitet, wie der Deutsche Alterssurvey bei einer Befragung von Menschen in der zweiten Lebenshälfte zwischen März und Sommer 2020 herausgefunden hat.

Heute ist der Tag der älteren Generation, der 1968 durch die Kasseler Lebensabendbewegung ins Leben gerufen wurde. Er möchte auf die Rolle der älteren Menschen in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. 22 Millionen Menschen in unserem Land sind über 60 Jahre alt. Am heutigen Tag soll ihr Engagement während der vergangenen Monate in den Fokus gerückt und gewürdigt werden.

Bundesseniorenministerin Franziska Giffey: „Im Laufe des vergangenen Jahres war immer wieder von „der Risikogruppe“ die Rede, wenn es um ältere Menschen ging. Doch das wird der Vielfalt im Alter und den Stärken der Seniorinnen und Senioren von heute bei weitem nicht gerecht. Ziel unserer Seniorenpolitik ist es, die vorhandenen Potenziale älterer Frauen und Männer sowie den Zusammenhalt der Generationen zu fördern. Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, um möglichst vielen Menschen ein gutes Alter zu ermöglichen, sodass sie selbstbestimmt und selbstständig leben und die Gesellschaft aktiv mitgestalten können. Das fördern wir mit zahlreichen Projekten.

Viele Ältere zeigen, wie man auch im Alter noch ein aktives Leben führen und damit andere begeistern kann. Auch Corona konnte sie nicht davon abhalten. Einige haben die Chancen der Digitalisierung genutzt, um ihre Mitmenschen mitzureißen und vom tristen Pandemie-Alltag abzulenken. Diese Seniorinnen und Senioren sind Vorbilder, die wir dringend brauchen. Sie tragen maßgeblich zu einem zeitgemäßen, positiveren Blick auf das Alter bei und zeigen, dass man auch im Ruhestand noch fit und voller Lebensfreude sein kann.“

Ein Projekt, das zeigt, wie aktiv unsere Seniorinnen und Senioren selbst während der Pandemie noch waren, ist die Aktion „Wer rastet, der rostet!“ der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung. Sie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Im Herbst 2020 hat die Stiftung Menschen ab 60 gesucht, die eine Sportart oder ein Hobby mit ganzem Körpereinsatz betreiben. Aus über 200 Teilnehmenden wurden zwölf Seniorinnen und Senioren ausgewählt, die es schaffen, trotz ihres Alters in Bewegung zu bleiben und auch andere zu körperlicher Aktivität zu motivieren. Der Porträtfotograf Karsten Thormaehlen hat sie bei ihren Aktivitäten porträtiert.

„Ziel der Aktion ist es, sich aktiv gegen Altersstereotypen zu wenden. Negative Vorurteile über ältere Menschen sind weit verbreitet, darunter die Verknüpfung von Alter mit Krankheit und Gebrechlichkeit. Die Lebenswirklichkeit der älteren Generation ist aber weitaus vielfältiger“, sagt Bundesseniorenministerin Franziska Giffey.

Unter den Porträtierten sind Erika Schmelzer (87) und Ralf Brünig (76). Erika Schmelzer aus Eltville am Rhein tanzt leidenschaftlich gern. Seit Ausbruch der Pandemie filmt sie Blocktänze im heimischen Wohnzimmer und versendet die Videos an Seniorinnen und Senioren zum Nach- und Mitmachen. Ralf Brünig aus dem schwäbischen Affalterbach trägt den 6. Dan im Karate und bekleidet die Funktion des Schulsportreferenten im Karateverband Baden-Württemberg als auch im Deutschen Karate Verband (DKV). In der Zeit geschlossener Sportstätten trainiert Herr Brünig gemeinsam mit seiner Frau täglich im eigenen Fitnessraum. Eine Ausstellung der Fotografien von Karsten Thormaehlen ist beim 13. Deutschen Seniorentag im November 2021 geplant.

Angebote für Seniorinnen und Senioren:

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert bereits seit längerem verschiedene Angebote, die älteren Menschen helfen, aktiv, sozial vernetzt und am Puls der Zeit zu bleiben. Diese reichen von den Mehrgenerationenhäusern, den Seniorenbüros, über Projekte gegen Einsamkeit des Malteser Hilfsdienstes und anderen Wohlfahrtsverbänden bis zum „Digitalen Engel“.
 

Mehr Informationen:

Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO)

Gerade in Zeiten der Pandemie hat sich auch gezeigt, wie wichtig eine Interessenvertretung von Seniorinnen und Senioren auf Bundesebene ist. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) vertritt die Interessen älterer Menschen in Deutschland und setzt sich für den Ausgleich der Generationen ein. Sie hat den Podcast „Zusammenhalten in dieser Zeit“ herausgebracht. Er vermittelt Informationen, gibt Tipps und berichtet von ermutigenden Beispielen, die Älteren dabei helfen, gut durch die Krise zu kommen. www.bagso.de