In Deutschland sind Frauen in Führungspositionen noch immer eine Ausnahme. Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums führt die Fraunhofer Gesellschaft die Initiative "Unternehmenskulturen verändern - Karrierebrüche vermeiden" mit neun Unternehmen durch. Erste Zwischenergebnisse der Initiative zeigen, dass ein Wandel der Unternehmenskultur nötig ist, damit Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen erreicht werden kann.
In einem ersten Analyseschritt sind im Rahmen der Initiative die Strategien der beteiligten Unternehmen Allianz Deutschland AG, BASF SE, Bayer AG, Bosch-Gruppe, Daimler AG, Deutsche Bahn AG, EADS, Infineon Technologies AG, Microsoft für mehr Frauen in Führungspositionen untersucht worden.
Unter anderem haben alle beteiligten Unternehmen detaillierte Zielvorgaben zur Erhöhung des Frauenanteils formuliert. Diese liegen zwischen 15 und 30 Prozent und spiegeln auch branchenspezifische Herausforderungen wider. Sie sollen im Zeitraum 2015 bis 2020 realisiert sein und beziehen sich nicht nur auf einen höheren Frauenanteil in Führungspositionen, sondern werden oft ersetzt oder ergänzt durch Vorgaben für Neueinstellungen, in Entwicklungsmaßnahmen oder bei der Nachfolgeplanung.
Initiative "Unternehmenskulturen verändern - Karrierebrüche vermeiden"
Aufgabe des Projekts ist es zu untersuchen, wie die bisherigen Aktivitäten der beteiligten Unternehmen verändert und ergänzt werden müssen, um passende Rahmenbedingungen für Frauen in Führungspositionen zu schaffen.
Die Ergebnisse der Untersuchung der Fraunhofer Gesellschaft zeigen, dass für den Erfolg dieser Bemühungen ein Wandel der Unternehmenskultur notwendig ist. Die Analyse zeigt etwa, dass alle am Projekt beteiligten Unternehmen eine Leistungskultur leben, die durch starke Präsenz- und Erreichbarkeitserwartungen geprägt ist. Familiär begründete Unterbrechungen, zum Beispiel eine Schwangerschaft, können für Frauen zu Karrierehemmnissen werden.