Zwei Jahre Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen

Logo "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen", Bildnachweis: Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
Logo "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen"© Bildnachweis: Hilfeteleon Gewalt gegen Frauen

Am 25. März hat das Bundesfamilienministerium den Jahresbericht zum Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen vorgelegt. Deutlich wird: Immer mehr Frauen nehmen das bundesweite Beratungsangebot an, seit dem Start des Projekts gab es rund 100.000 Kontakte.

In Deutschland haben 35 Prozent aller Frauen schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlitten. 22 Prozent erleben Gewalt durch ihren Lebenspartner. Doch nur jede fünfte betroffene Frau wendet sich an eine Unterstützungseinrichtung.

"Jede Gewalt gegen Frauen ist ein Verbrechen. Jeden Tag erleben Millionen Frauen Gewalt: Körperlich und psychisch. Häusliche Gewalt, Gewalt im 'Namen der Ehre' oder Gewalt auch außerhalb der Partnerschaft. Umso wichtiger sind Angebote wie das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen", sagte Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig zur Bilanz des Hilfetelefons.

Nachfrage nach Beratungsangebot des Hilfetelefons steigt

2014 wurden rund 16.000 von Gewalt betroffene Frauen beraten. Insgesamt kam es zu rund 50.000 Kontakten und über 25.000 Beratungen. Wie bereits im ersten Jahr seines Bestehens fand auch 2014 fast die Hälfte aller Beratungen zu Zeiten statt, in denen andere Beratungsstellen in der Regel nicht zu erreichen sind.

Hilfetelefon bietet Beratung rund um die Uhr und in 15 Sprachen an - auch per Chat

"Immer mehr gewaltbetroffene Frauen wenden sich an das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Die Zahlen zeigen, wie sehr dieses Beratungsangebot gebraucht wird. Zu jeder Tages- und Nachtzeit rufen Frauen beim Hilfetelefon an und erhalten dort direkt und ganz praktisch Unterstützung - anonym und in vielen Sprachen. In dieser Form ist das Angebot einmalig", erklärte Manuela Schwesig.

Seit März 2013 sind mehr als 60 Beraterinnen jederzeit über die kostenlose Telefonnummer 08000 116 016 und die Webseite www.hilfetelefon.de für betroffene Frauen, Angehörige und Fachkräfte erreichbar. Sie informieren und beraten zu allen Formen von Gewalt gegen Frauen. Durch den Einbezug von Dolmetscherinnen kann die Beratung ebenfalls rund um die Uhr in 15 Sprachen angeboten werden. Auch der Zugang zu einer Gebärdensprachdolmetschung ist möglich. Über den Online-Chat können sich seit Oktober 2014 auch Betroffene beraten lassen, die nicht telefonieren können oder wollen. Die Zahl der Chat-Beratungen stieg von 250 auf 763.

Das Hilfetelefon ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.