Ursula von der Leyen: "Familienfreundlichkeit ist zum Thema fürs Topmanagement avanciert"

Das Bundesfamilienministerium weitet die Fördermöglichkeiten für Kinderbetreuung von Unternehmen aus und verlängert die Antragsfrist für das Förderprogramm Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung um ein Jahr bis Ende 2010. Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit in Deutschland ist die Gründung des Lokalen Bündnisses für Familie in Essen.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen war beim Essener Bündnis anlässlich des Gründungsaktes am 7. September zu Gast. Mit dem Bündnis in Essen zählt die Initiative "Lokale Bündnisse für Familie" 575 Standorte deutschlandweit.

Förderprogramm "Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung"

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verlängert das im Februar 2008 gestartete bundesweite Förderprogramm "Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung" aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) um ein Jahr. Außerdem öffnet es das Förderprogramm für die Kofinanzierung durch Länder und Kommunen. Unternehmen und Träger haben nun bis Ende 2010 die Gelegenheit, einen Antrag auf Förderung zu stellen. Zudem werden die Fördermöglichkeiten insgesamt erweitert: Ab sofort können Unternehmen und Träger der Betreuungseinrichtung während der Förderung durch das Bundesprogramm auch Fördermittel der Länder und Kommunen für ihre betriebliche Kinderbetreuung nutzen.

"Auch und gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise hat Familie Konjunktur", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. "Wenn Unternehmen jetzt Betreuungsplätze für die Kinder ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen, ist das eine kluge Investition in die eigene Zukunftsfähigkeit. Für den Weg aus der Krise braucht die Wirtschaft mehr denn je junge, gut ausgebildete Fachkräfte. Deshalb haben wir die Antragsfrist für das Förderprogramm Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung verlängert."

Lokales Bündnis für Familie in Essen gegründet

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen besuchte am 7. September anlässlich der Gründung das Lokale Bündnis für Familie in Essen. Das Bündnis wurde von der Stadt Essen, der Industrie- und Handelskammer zu Essen, der Kreishandwerkerschaft Essen, Kinderstiftung Essen sowie führende Essener Großunternehmen gegründet. Das neue Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen von Familien in der Stadt Essen nachhaltig zu verbessern und will hierfür konkrete Lösungen erarbeiten.

"Unternehmen, die in der Zukunft gute Mitarbeiter und damit Erfolg haben wollen, müssen auch für die Familien ihrer Arbeitnehmer von Anfang an mitdenken. Nur wer optimale Rahmenbedingungen für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet, kann qualifizierte Fachkräfte auf Dauer an sich binden", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zum Gründungsakt des Lokalen Bündnisses in Essen.

Laut einer Allensbach-Umfrage im April 2009 sehen trotz Wirtschaftskrise 70 Prozent der Unternehmer keinen längerfristigen Einfluss auf ihr familienfreundliches Engagement. Das ist auch wichtig, wie die Studie weiter aufzeigt: 74 Prozent beobachten nachweisbare betriebswirtschaftliche Vorteile durch familienfreundliche Angebote.

Lokale Bündnisse für Familie

Die Initiative Lokale Bündnisse für Familie ist Teil der von der Bundesregierung und den führenden Wirtschaftsverbänden und den Gewerkschaften ins Leben gerufenen "Allianz für Familie". Schon rund 5.000 Betriebe, fast alle Industrie- und Handelskammern und zahlreiche Handwerkskammern engagieren sich in den deutschlandweit 575 Lokalen Bündnissen für Familie. Mehr als 51 Millionen Menschen leben in ihrem Einzugsbereich.