Welt-Alzheimertag und Woche der Demenz Über Demenz informieren und Betroffene unterstützen

Zwei ältere Menschen stehen an einer Tafel
Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt© Monica Ninker Photography

Am 18. September hat die Woche der Demenz begonnen. Unter dem Motto "Demenz - die Welt steht Kopf" findet die Aktionswoche rund um den Welt-Alzheimertag statt. Bundesweit gibt es zahlreiche Veranstaltungen, in denen über Demenz informiert und auf ihre Folgen aufmerksam gemacht wird. Zudem erhalten Betroffene und ihre Angehörigen einen Überblick über Angebote zur Unterstützung.

Bundesseniorenministerin Lisa Paus und Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach haben anlässlich der Aktionswoche gemeinsam dazu aufgerufen, Betroffene nicht zu stigmatisieren. Außerdem legten sie einen Zwischenstand zur Umsetzung der Nationalen Demenzstrategie vor.

Lisa Paus: "Nach wie vor gibt es Vorurteile und Unsicherheiten im Umgang mit Demenz und Alzheimer. Für Betroffene bedeutet das eine doppelte Belastung. Ich bin froh, dass wir mit der Demenzstrategie ein starkes Bündnis haben, das dafür sorgt, dass offen über Demenz gesprochen wird, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gesehen und die Lebensbedingungen für betroffene Menschen verbessert werden. Bundesweit gibt es inzwischen mehr lokale Hilfe- und Unterstützungsnetzwerke für Menschen mit Demenz. Es wurden Sport-, Kultur- und Bildungsangebote für Betroffene entwickelt und die Informationsangebote für Angehörige kontinuierlich ausgebaut. Wir stehen an der Seite der Betroffenen und Angehörigen."

Professor Dr. Karl Lauterbach: "Eine Demenz kann das Leben von Erkrankten und Angehörigen in den Grundfesten erschüttern. Deshalb ist es unsere Aufgabe, die Betroffenen als Teil der Gesellschaft zu verstehen und gute Versorgungsangebote zu machen. Dieser Herausforderung stellen wir uns mit der Nationalen Demenzstrategie. Mit dem Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz haben wir zudem Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige durchgesetzt und die finanziellen Belastungen begrenzt. Große Hoffnung setze ich auf die Alzheimer- und Demenz-Forschung. Hier Durchbrüche zu erzielen, wäre ein Segen für unsere alternde Gesellschaft. Mit einem Medizinforschungsgesetz werden wir die Voraussetzungen für klinische Studien auch für Demenzforschung entscheidend verbessern."

Broschüre "Gemeinsam für Menschen mit Demenz" veröffentlicht  

Das Bundesseniorenministerium und das Bundesgesundheitsministerium haben zur Halbzeit der Nationalen Demenzstrategie die Broschüre "Gemeinsam für Menschen mit Demenz" veröffentlicht. Darin werden die Arbeit und die Fortschritte der nationalen Demenzpolitik zusammengefasst sowie Ziele, Projektergebnisse und Akteurinnen und Akteure der Nationalen Demenstrategie vorgestellt. Außerdem gibt die Broschüre einen Ausblick auf die kommenden drei Jahre. 

Nationale Demenzstrategie

Die Nationale Demenzstrategie wurde 2020 unter gemeinsamer Federführung des Bundesgesundheitsministeriums, des Bundesseniorenministeriums sowie dem Co-Vorsitz der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz entwickelt. Ein Bündnis aus 74 Akteurinnen und Akteuren aus Bund und Ländern, Pflege, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft will die Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz verbessern. Dafür sollen bis 2026 insgesamt 162 Maßnahmen umgesetzt werden.

In den Projekten und Initiativen der Strategie werden die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort auf- und ausgebaut, Beratung und Unterstützung auch für Angehörige systematisch verbessert und die medizinische und pflegerische Versorgung weiterentwickelt. Darüber hinaus wird die Forschung zu Demenz gefördert.

Welt-Alzheimertag

Der Welt-Alzheimertag findet seit 1994 immer am 21. September statt, um weltweit die Öffentlichkeit auf die Situation von Menschen mit Demenz und die ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen.