Alleinerziehende Mütter sehen ihre Lebenssituation überwiegend positiv, verfügen über ein hohes Selbstvertrauen und haben verschiedene Strategien, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen. Dies ist das Ergebnis einer vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebenen Studie "Lebenswelten und -wirklichkeiten von Alleinerziehenden" des Sinus-Instituts.
Mit Hilfe der Studie entsteht erstmals ein differenziertes Bild von Alleinerziehenden, das die bisher unter dem Stichwort der Bedürftigkeit geführte Debatte aufbricht. Alleinerziehend zu sein wird von den meisten Frauen weniger als Lebenskonzept, sondern als eine Familienphase mit offenem Ausgang begriffen.
Viele der Befragten verwenden den Begriff "Alleinerziehend" nicht aktiv zur Beschreibung ihrer derzeitigen Familiensituation. Zum einen, weil viele Mütter sich nicht als alleinerziehend betrachten – sie verfügen über gute soziale Netzwerke und werden im Alltag von Familien, Freunden oder Nachbarn unterstützt. Zum anderen, weil der Begriff als negativ besetzt empfunden wird. Viele Mütter sehen sich noch immer mit dem Vorurteil der Bedürftigkeit, Beziehungsunfähigkeit oder mangelnder Flexibilität und Belastbarkeit im Arbeitsleben ausgesetzt – auch wenn sie berichten, dass sich dies in den letzten Jahren deutlich verbessert hätte.
Überwiegend sehen diese Mütter aber die alltäglichen Anforderungen als positive Herausforderung, die ihnen das Selbstvertrauen gibt, es auch alleine geschafft zu haben. Mutter zu sein prägt das Selbstverständnis der Alleinerziehenden ganz wesentlich. Gleichzeitig ist ihnen aber auch berufliches Engagement wichtiger als Müttern mit Partnern.