Studie "Partnerschaft und Ehe – Entscheidungen im Lebensverlauf" veröffentlicht

Cover der Broschüre Partnerschaft und Ehe- Entscheidungen im Lebensverlauf
Cover der Broschüre Partnerschaft und Ehe- Entscheidungen im Lebensverlauf
Eine vom Bundesfamilienministerium beauftragte Studie zum Thema Ehe und Partnerschaft zeigt: Frauen und Männer wünschen sich auf Dauer angelegte Paarbeziehungen und wollen in einer Partnerschaft Verantwortung übernehmen.

In der Studie "Partnerschaft und Ehe – Entscheidungen im Lebensverlauf" werden Einstellungen und Erwartungen von Frauen und Männern in Bezug auf die Ehe sowie die Motive für beziehungsweise gegen eine Heirat ermittelt. Dabei wurden unter anderem die Kenntnisse des rechtlichen Rahmens einer Ehe untersucht.

Zentrale Ergebnisse der Studie sind unter anderem:

  • Frauen und Männer wünschen sich auf Dauer angelegte Paarbeziehungen. Sie sind grundsätzlich bereit, in einer Partnerschaft Verantwortung zu übernehmen.
  • Die Ehe ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine bewusste Entscheidung. Sie ist auch mit der Erwartung verknüpft, dass die Ehe einen vom Staat geschaffenen und geschützten Rechtsrahmen bietet, der geschlechtergerecht ist und der die Lebenslagen der Menschen berücksichtigt.
  • Viele rechtliche Begriffe, wie beispielsweise "Ehegattensplitting", "Gütertrennung" oder "Zugewinngemeinschaft" sind den meisten Frauen und Männern unbekannt.
  • Die Bereitschaft zum nachehelichen Nachteilsausgleich ist nur bei wenigen verheirateten Frauen und Männern vorhanden. Mit dem rechtlichen Akt der Ehescheidung gilt für die meisten ihre Ehe in allen Belangen als erloschen.

86 Prozent der verheiraten Frauen und 83 Prozent der verheirateten Männer geben an, geheiratet zu haben, weil sie ihrer Partnerschaft damit einen "festen Rahmen geben" wollen. Diese Aussage ist der klare Spitzenreiter – weit vor der Einschätzung, dass Kinder in einer Ehe besser aufgehoben seien oder dass man geheiratet habe, weil man durch die Ehe im Alter besser versorgt sei.

Rechtspolitische Konsequenzen aus der Studie ergeben sich vor allem in Bezug auf die Gestaltung des Ehegüterrechts. Dieses regelt den fairen Ausgleich gemeinsam getroffener Entscheidungen über Einkommensverteilung und -verwendung bereits während der bestehenden Ehe und nicht erst nach ihrem Scheitern.

Die Studie wurde im Auftrag des Bundesfamilienministeriums vom Sinus Institut Heidelberg durchgeführt.