Stefan Zierke:
"Die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen ist ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zu einer qualitativ hochwertigen palliativen und hospizlichen Versorgung. Sie muss nun in die Gesellschaft getragen und von den Verantwortlichen umgesetzt werden. Mit der Initiative der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz wurde dazu heute in Brandenburg ein bedeutsamer Schritt getan.
Uns als Bundesfamilienministerium ist wichtig, dass die Menschen in einer der schwersten Zeiten ihres Lebens nicht alleine sind. Deshalb unterstützen wir diejenigen, die sich um die Schwerstkranken und Sterbenden kümmern, ihnen Halt geben, diejenigen unterstützen, die gerade einen geliebten Menschen verlieren. Ohne die haupt- und ehrenamtlich Engagierten ist gute Hospizarbeit nicht denkbar."
Für die Auftaktveranstaltung kooperierte die Landesarbeitsarbeitsgemeinschaft mit der Koordinierungs- und Vernetzungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung, die seit 2016 mit über 400.000 Euro vom Bundesfamilienministerium gefördert wurde. Eine wesentliche Aufgabe der Koordinierungsstelle ist es, Umsetzungsprozesse wie in Brandenburg anzustoßen und zu unterstützen.
Hospize in Brandenburg
In Brandenburg gibt es elf stationäre Hospize und zwölf Palliative-Care-Teams, die Leistungen in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung anbieten sowie 24 ambulante Hospizdienste. Ihre Arbeit - die Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen - fußt vor allem auf dem Einsatz vieler ehrenamtlicher Hospizbegleiterinnen und -begleiter. Rund 1500 Ehrenamtliche sind allein unter dem Dach der Landesarbeitsgemeinschaft engagiert.
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland
Die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland setzt sich für Menschen ein, die aufgrund einer fortschreitenden, lebensbegrenzenden Erkrankung mit Sterben und Tod konfrontiert sind. Die fünf Leitsätze der Charta formulieren Aufgaben, Ziele und Handlungsbedarfe, um die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland zu verbessern. Im Mittelpunkt steht dabei immer der betroffene Mensch.
Der erste der fünf Leitsätze fordert, die Hospizarbeit und Palliativversorgung bekannter zu machen. Das Bundesfamilienministerium hat dafür in diesem Jahr weitere Maßnahmen ergriffen:
- Das neue Magazin "Letzte Wege - Wenn das Leben Abschied nimmt" regt dazu an, sich frühzeitig mit dem Thema Sterben auseinanderzusetzen. Es informiert über Angebote in der Hospizarbeit und in der Palliativversorgung. Außerdem zeigt es, wie sich Interessierte in der Hospizarbeit engagieren können.
- Auf der Internetseite des Bundesfamilienministeriums befinden sich zudem neue Informationen über die Möglichkeiten in der Hospizarbeit und in der Palliativversorgung sowie zum Thema ehrenamtliche Begleitung am Lebensende.