Schwerpunkt Demenz: Gemeinschaft stärken mit Sport

Mehrere ältere Frauen und Männer wandern gemeinsam auf einem Waldweg, Bildnachweis: Demenz Support Stuttgart gGmbH
Gemeinsam aktiv sein - auch mit Demenz.© Bildnachweis: Demenz Support Stuttgart gGmbH

Um der Ausgrenzung Demenzerkrankter entgegenzuwirken, fördert das Bundesfamilienministerium das Projekt  "Was geht! - Sport und Demenz". So wandern Menschen mit und ohne Demenz auf der Schwäbischen Alb gemeinsam.

Viel zu oft führt allein die Diagnose Demenz zum Abschied von Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Teilhabe. Das muss der Vergangenheit angehören. Der Mensch lernt ein Leben lang und diese Fähigkeit geht mit Demenz nicht plötzlich verloren. Vielmehr verlangt die Erkrankung von den Betroffenen immer wieder große Lernleistungen ab: Sie müssen das eigene Leben neu aufstellen, Krisen bewältigen und den Umgang mit der eigenen zunehmenden Hilfebedürftigkeit meistern.

Ausgrenzung Demenzkranker entgegenwirken

Gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung sowie der Erich und Lieselotte Gradmann Stiftung fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Projekt "Was geht! Sport und Demenz". Damit sollen nachhaltige Strukturen geschaffen und die langfristige Verankerung von Maßnahmen und Angeboten in Vereinen, Verbänden und selbstorganisierten Gruppen auf den Weg gebracht werden, um der Ausgrenzung Demenzerkrankter entgegenzuwirken.

Der Gemeinschaftsgedanke, der hinter den geförderten Projekten steht, ist nicht nur positiv für die Erkrankten. Auch Nicht-Erkrankte profitieren von den Erfahrungen und lernen beispielsweise einen neuen Umgang mit Zeit und Gefühlen.

Sport als Bindeglied zwischen Menschen mit und ohne Demenz

Um die gesellschaftliche Teilhabe Demenzerkrankter zu erhalten, setzt der Projektträger Demenz Support Stuttgart gGmbH in Kooperation mit Leben mit Demenz-Alzheimergesellschaft Kreis Minden-Lübbecke e.V. auf Sport. Sportliche Aktivität fördert  den respektvollen Umgang miteinander und ist ein Bindeglied zwischen Jung und Alt, behinderten und nicht behinderten Menschen und  Menschen mit und ohne Demenz.

Gemeinsam mit Partnern aus dem Bereich Sport und Bewegung werden Sensibilisierungsmaßnahmen, Sport- und Bewegungsangebote für Menschen mit Gedächtnisproblemen beziehungsweise Demenz konzipiert, erprobt und angeboten: Wandern, Radfahren, Turnen, Schwimmen und viele mehr. So bietet der Schwäbischen Albverein e. V. gemeinsame Wanderungen von Menschen mit und ohne Demenz an.

Treffen bieten die Möglichkeit, Ideen zu entwickeln und sich zu vernetzen

Inzwischen haben in Stuttgart und Minden die sogenannten 2. und 3. Anstifter- und Vernetzungstreffen stattgefunden, auf denen sich engagierte und interessierte Vereine in mobilen Workshops austauschen und neue Ideen für Angebote entwickeln. Gemeinsam soll so ein Handbuch entwickelt werden, das zukünftigen Anwenderinnen und Anwendern zur Verfügung steht.

Manuela Schwesig dankt Projektteilnehmern für ihr Engagement

In einem Video-Grußwort zum 2. Anstifter- und Vernetzungstreffen am 15. Juli 2014 in Stuttgart dankte Bundesministerin Manuela Schwesig den Initiatoren und Beteiligten des Projekts für ihr Engagement: "Es ist wichtig, dass demenzkranke Menschen und ihre Angehörigen weiter Kontakte und Hobbies pflegen, aktiv bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen", sagte Manuela Schwesig in ihrem Grußwort. "Bewegung und Sport helfen Menschen mit Demenz und machen einfach Freude. Ich finde es toll, wie sie diese Erkenntnis mit Leben füllen, indem sie in Sportvereinen ganz Vieles ausprobieren. Jede Radtour, bei der einem demenzkranken Menschen der Fahrtwind um die Nase weht, jeder Tanznachmittag, bei dem alte Menschen wieder merken, wie schön Bewegung ist, macht einen riesen Unterschied. Deshalb: Danke für Ihren Einsatz im Projekt."