Als Praxisbeispiele stehen im Mittelpunkt des Dialogs die Stadt Dreieich, der Stadtteil Barmbek-Nord in Hamburg sowie der Kyffhäuserkreis in Thüringen, die jeweils Projekte der Jugendstrategie "Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft" des Bundesjugendministeriums durchführen.
Die am Dialog beteiligten Kommunen sind davon überzeugt, dass die Perspektive und Bedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einer Gesellschaft, in der die Menschen immer länger leben, stärker berücksichtigt werden müssen. Gerade im Sinne der Generationengerechtigkeit braucht Jugend eine Perspektive. In vielen Kommunen werden junge Menschen zukünftig noch stärker in der Minderheit sein. Umso wichtiger wird es, die Stimme der Jugend zu hören und Beteiligung zu ermöglichen. Junge Menschen wollen mitentscheiden, wenn es um ihre Zukunft geht.
So geht Jugendbeteiligung - drei Praxisbeispiele
Dreieich und Barmbek-Nord sind zwei von 16 Referenzkommunen aus dem bundesweiten Projekt "Jugendgerechte Kommune". Zwischen 2015 und 2018 werden sie vom Bundesjugendministerium auf ihrem Weg zu mehr Jugendgerechtigkeit begleitet.
Der Kyffhäuserkreis ist einer von vier Modelllandkreisen, in denen die Arbeitsgruppe "Jugend gestaltet Zukunft" Jugendbeteiligungsprojekte durchgeführt hat. Die AG ist Teil der Demografiestrategie der Bundesregierung. Auf dem dritten Demografiegipfel am 16. März präsentiert sie Handlungsempfehlungen für eine jugendgerechte Demografiepolitik, in die die Vorschläge der Jugendlichen aus den Beteiligungsprojekten eingeflossen sind.
Der Kyffhäuserkreis setzt zum Beispiel auf ein neues Jugendparlament sowie Schulungen für Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung und Jugendarbeit. Auch im hessischen Dreieich soll ein Jugendparlament die politische Partizipation von Jüngeren stärken. Der Hamburger Stadtteil Barmbek-Nord möchte ebenfalls möglichst viele junge Menschen einbeziehen und aktivieren - unabhängig von Herkunft oder sozialen Unterschieden.
Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesjugendministerin, begrüßte die Möglichkeit des neuen Praxisdialogs in einem Grußwort:
"Gerade vor dem Hintergrund des Demografischen Wandels zeigen diese Projekte Wege auf, wie wir unsere Zukunft, aber auch die Gegenwart jugendgerecht gestalten sowie Jugendliche und junge Erwachsene in Entscheidungen vor Ort einbinden können."
Demografieportal des Bundes und der Länder
Der Praxisdialog findet auf dem Demografieportal des Bundes und der Länder statt, mit dem die Bundesregierung einen wichtigen Grundgedanken der Demografiestrategie umsetzt. In einem Dialog auf breiter gesellschaftlicher Basis soll ein tragfähiger Konsens für die Demografiepolitik der nächsten Jahre erarbeitet und umgesetzt werden. Auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beteiligt sich an der Strategie: Von den insgesamt zehn Arbeitsgruppen der Demografiestrategie sind vier in Federführung des Bundesjugendministeriums, unter anderem die AG "Jugend gestaltet Zukunft".