Podiumsdiskussion zu Kinderbetreuung in Randzeiten

Caren Marks
Caren Marks © photothek/Thomas Imo
Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, hat am 3. Februar an einer Podiumsdiskussion der SPD Lüneburg zum Thema "Kinderbetreuung in den Randzeiten" teilgenommen. Sie diskutierte mit Interessierten darüber, wie es gelingen kann, Beruf und Familie mit Hilfe einer guten Kinderbetreuung besser zu vereinbaren.

"Wir brauchen Kinderbetreuung in den Randzeiten, damit die arbeitende Mitte der Gesellschaft in unserem Land – wir reden hier über Krankenschwestern, Polizisten, Ärztinnen und Verkäufer im Einzelhandel - Beruf und Familie vereinbaren können", machte Caren Marks deutlich. "Dabei sollten nicht die Arbeitgeber und ihre Wünsche im Mittelpunkt stehen, sondern die Kinder und ihre Bedürfnisse. Nur so kann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelingen." Es gehe nicht primär um längere Betreuung, sondern um Qualität und Flexibilität für ein gutes Aufwachsen der Kinder, erläuterte die Parlamentarische Staatssekretärin.

Kinderbetreuung in den Randzeiten

Von Erwerbstätigen wird immer mehr Mobilität und Flexibilität erwartet. Für Eltern wird es dann noch schwieriger, Beruf und Familie miteinander in Einklang zu bringen. Oft passen die Öffnungszeiten von Kitas und Kindertagespflege nicht mit den Arbeitszeiten zusammen. Das kann Eltern daran hindern, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen oder fortzusetzen. Daher wird eine Kinderbetreuung benötigt, die an die bestehenden Arbeitszeiten angepasst ist.

BildWo bleiben die Kinder der Eltern, die früh morgens, spät abends, an Wochenenden und an Feiertagen oder im Schichtdienst arbeiten, zum Beispiel im Kranken- und Pflegesektor, Verkehrs- und Logistikbereich oder in der Gastronomie? Die Regelbetreuungszeit zwischen 07.00 Uhr und 16.00 Uhr an Werktagen ist hier nicht zureichend. Es bedarf Betreuungszeiten, die die sogenannten Randzeiten abdecken und auch an Feiertagen, an Wochenenden und gegebenenfalls auch über Nacht angeboten werden. Grundsätzlich muss dabei aber das Kindeswohl Vorrang haben. Das Betreuungsangebot muss also zuallererst den Ansprüchen der Kinder gerecht werden.

Bundesprogramm "KitaPlus"

Gute Betreuungsangebote eröffnen Kindern von Anfang an gleiche Bildungschancen. Deshalb wurden in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Kinderbetreuung in Deutschland weiter auszubauen. Es muss in qualitativ hochwertige frühe Bildungs- und Betreuungsangebote investiert werden. Daher wurde zum Jahresbeginn unter anderem auch das  Bundesprogramm "KitaPlus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist" gestartet: Ziel des Programms sind nicht längere Betreuungszeiten, sondern Kinderbetreuung zu anderen Zeiten. Von 2016 bis 2018 fördert der Bund mit bis zu 100 Millionen Euro zukunftsfähige Angebote von bedarfsgerechten Öffnungs- und Angebotszeiten. Kinderbetreuungseinrichtungen und Tagespflegepersonen können die Förderung für Personal-, Sach- und Investitionskosten einsetzen.