Ursula von der Leyen würdigte die Ergebnisse der Koalitionsrunde zur Pflegereform als "Riesenschritt für Demenzkranke und ihre Familien". Künftig sollen auch Menschen mit Demenzerkrankung von der Versicherung profitieren. Durch die Reform werde den eine Million Betroffenen und ihren Familien entscheidend geholfen, so die Ministerin.
Wegweisend an der Reform sei außerdem der Einstieg in eine Pflegezeit für Angehörige pflegebedürftiger Menschen. Damit werde es auch den Angehörigen Pflegebedürftiger ermöglicht, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Außerdem würdigte die Bundesfamilienministerin, dass nunmehr konkrete Strukturen für die Pflege - etwa durch die Einrichtung von Pflegestützpunkten - aufgebaut würden.
Leistungen verbessern, zukünftige Generationen entlasten
Menschen in Deutschland leben heute über 30 Jahre länger als noch vor 100 Jahren. Hauptgrund ist der medizinische Fortschritt. Bis zum Jahr 2030 wird- bei sinkender Gesamtbevölkerungszahl- jeder dritte Bundesbürger älter als 60 Jahre sein. Es ist davon auszugehen, dass auch die Zahl der Menschen mit Alzheimer und Demenzerkrankungen weiter steigen wird.
Der demografischen Wandel stellt die Politik vor die Herausforderung, einerseits die Leistungen der Pflegeversicherung auszuweiten und gleichzeitig die nachfolgenden Generationen nicht übermäßig zu belasten.
Um sowohl die gesundheitlichen wie die finanziellen Komponenten der neuen Pflegeversicherung in Einklang zu bringen, führte Ursula von der Leyen intensive Gespräche mit Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU). Einig sind sich alle Beteiligten, dass künftig mehr für Demenz- und Alzheimer-Kranke sowie für ihre Angehörigen getan werden muss. Um sie finanziell zu entlasten und in ihrer schwierigen Lebenssituation zu unterstützen, haben sich die Beteiligten außerdem auf den Aufbau eines Netzwerkes von Pflegestützpunkten in den Gemeinden verständigt.
Die Pflegestützpunkte sollen schnell Rat geben über Pflegedienste und Hilfsangebote, wenn der Pflegefall eintritt und kümmern sich, um ein Netz der Hilfe aufzubauen. Pflegbedürftigkeit tritt meist plötzlich ein und die Angehörigen sind dann neben ihrem Alltag damit allein überfordert. Außerdem soll es eine Pflegezeit geben, mit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Gelegenheit haben, sich für ein halbes Jahr Zeit zu nehmen, die Pflege ihrer Angehörigen zu organisieren und anschließend wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren zu können.