Partnerschaftliche Vereinbarkeit: fair und vorteilhaft für Eltern und Kinder
Arbeiten beide Eltern nicht in Vollzeit, haben Mütter und Väter mehr Zeit für Familie. Das wird auch deshalb geschätzt, weil es eine enge Beziehung zwischen Eltern und Kindern ermöglicht. Für die große Mehrheit der Kinder mit zwei vollzeitnah arbeitenden Eltern, sind beide Elternteile gleichwertige Bezugspersonen im Alltag - was die Kinder als bereichernd erleben. Sie nehmen insbesondere wahr, dass ihre Väter präsenter sind als in anderen Familien. Sich die Verantwortung für Beruf wie Familie zu teilen, empfinden Kinder wie Eltern als fair und gerecht.
Bei der Entscheidung über die partnerschaftliche Arbeitszeitkonstellation spielt eine Kombination von Wertepräferenzen, finanziellen Möglichen und betrieblichen Arbeitszeitbedingungen eine Rolle. Eltern entscheiden sich für vollzeitnahe partnerschaftliche Arbeitszeiten, weil beide ihr Kind im Alltag begleiten und gleichzeitig berufstätig sein wollen.
Familien mit geringen Einkommen unterstützen
Die allermeisten Paare müssen finanziell abwägen, ob sie sich die verkürzte Vollzeit für beide leisten können. Eine finanzielle Unterstützung wie sie die Familienarbeitszeit mit einem Familiengeld bieten würde, könnte auch Familien mit geringen Einkommen ermöglichen, partnerschaftliche Vereinbarkeit umzusetzen. Darüber hinaus sind eine funktionierende Ganztagsbetreuung auch für Schulkinder, flexible Arbeitszeitoptionen jenseits von klassischen halben und vollen Stellen sowie die gute Qualität von Arbeitszeiten für eine gelebte Partnerschaftlichkeit wichtig.
Dr. Katarina Barley:
"Mit der Familienarbeitszeit machen wir Müttern und Vätern ein Angebot, damit sie mehr Zeit für Kinder und Familie haben. Denn die Befragung zeigt: Kinder finden es gut, im Alltag ähnlich viel Zeit mit beiden Eltern zu haben. Das macht Familien stark und lässt Bindungen wachsen."
Forschungsprojekt zu partnerschaftlichen Arbeitszeiten
Die Befragung der Kinder und Eltern entstand im Rahmen des Forschungsprojekts "Partnerschaftliche Arbeitszeiten aus Kinder- und Elternsicht", das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Deutschlandweit wurden leitfadengestützte Interviews mit 56 Eltern und 43 Schulkindern (im Alter von sechs und 14 Jahren) geführt. Befragt wurden überwiegend Familien, in denen Mütter und Väter zwischen 28 und 36 Wochenstunden arbeiten und sich Familienarbeit teilen.
Zusammengefasst wurden die Ergebnisse im aktuellen "Monitor Familienforschung". Ausführliche Informationen enthält der Projektbericht.