Modellprojekt zu häuslicher Gewalt verfügt über eigenen Internetauftritt

Das Modellprojekt "Medizinische Intervention gegen Gewalt" - kurz MIGG - des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verfügt nun über einen eigenen Internetauftritt. Mit dem Online-Portal sollen vor allem interessierte Ärztinnen und Ärzte angesprochen werden, die das Projekt unterstützen wollen.

Das Projekt MIGG ist Teil des Aktionsplans II der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Das Ziel des Projektes ist ein praxistaugliches, qualitätsgesichertes Programm zum Einsatz in Arztpraxen. Konkrete Schritte dahin sind die Fortbildung in den ausgewählten Praxen, die Verbesserung der rechtsverwertbaren Dokumentation sowie der Aufbau einer vernetzten Zusammenarbeit zwischen dem Gewalt-Interventions-System und der ambulanten ärztlichen Versorgung.

Bundesministerin ruft Praxen zum Mitmachen auf

An den fünf Standorten des Projektes - Kiel, Berlin, Düsseldorf, Ennepe-Ruhr-Kreis und München - bestehen noch Möglichkeiten zur Beteiligung am Modellprojekt. Bis Ende Januar 2009 können sich interessierte Praxen - insbesondere der Bereiche Allgemeinmedizin und Gynäkologie - melden. Die Kontaktadressen sind auf den Internetseiten des Projektes abrufbar.

Außerdem liefert der Internetauftritt Einzelheiten zu Zielen, Inhalten und Zwischenergebnissen aus dem laufenden Projekt. So können auch Ärzte und Ärztinnen außerhalb der Modellstandorte profitieren.

Bundesministerin Ursula von der Leyen wünscht sich eine große Resonanz unter den praktizierenden Medizinerinnen und Medizinern: "Ärzte und Ärztinnen sind häufig die ersten, die die Folgen häuslicher Gewalt erkennen. Der gebrochene Arm, die gestauchten Rippen, die unglaubhaften Geschichten - aus alledem fügt sich dem erfahrenen Mediziner rasch ein Bild. Um die diagnostischen Möglichkeiten der Ärzte bei häuslicher Gewalt zu verbessern und um die Türöffnerfunktion des Arztes ins Hilfesystem zu stärken, hat das Bundesministerium das Modellprojekt MIGG auf den Weg gebracht. Das Online-Portal des Projektes lädt nun interessierte Kollegen und Kolleginnen zum Mitmachen ein."