Pilotstudie Mehr Vielfalt in den Bundesbehörden

Zwei Frauen mit Migrationsgeschichte
Das Modellprojekt "Vielfalt im Amt" hat das Ziel, den Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte im höheren und gehobenen Dienst signifikant zu erhöhen© BMFSFJ

Die Deutschlandstiftung Integration (DSI) und das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) haben am 21. März die Pilotstudie "Wie kommt die Vielfalt ins Amt? Diversitätsgestaltung im Bewerbungsprozess" veröffentlicht. Sie geht der Frage nach, warum sich Menschen mit Migrationsgeschichte seltener auf Stellen im öffentlichen Dienst bewerben. In Deutschland hat zwar etwa jede und jeder Vierte eine Einwanderungsgeschichte, doch diese Vielfalt spiegelt sich bisher noch nicht ausreichend in den Büros und Konferenzräumen der Bundesverwaltung wider. Die Pilotstudie ist ein Ergebnis des Modellprojekts "Vielfalt im Amt", das seit 2020 vom Bundesfamilienministerium gefördert wird.

Sven Lehmann, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesfamilienministerin, betonte: "Unsere gesellschaftliche Vielfalt sollte sich auch bei unseren Beschäftigten widerspiegeln. Denn als Bundesverwaltung haben wir nicht zuletzt eine Vorbildfunktion. Der Anteil der Beschäftigten mit sogenanntem 'Migrationshintergrund' beträgt hier beispielsweise nur zwölf Prozent. Zum Vergleich: In der Privatwirtschaft sind es rund 26 Prozent. Die Pilotstudie liefert Erkenntnisse und Handlungsoptionen, um erste Wissenslücken zu schließen. Es ist jedoch auch noch weitere Forschung für mehr Vielfalt im Amt notwendig. Daher fördern wir eine umfassende Studie zur Diversität in der Bundesverwaltung am Beispiel des Bundesfamilienministeriums. Sie wird uns weitere Antworten liefern, um unserem Anspruch einer gerechten Teilhabe näher zu kommen und Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel künftig besser begegnen zu können."

Modellprojekt "Vielfalt im Amt"

Das Modellprojekt "Vielfalt im Amt" bietet Menschen mit Migrationsgeschichte die Möglichkeit,  drei Monate in einer Bundesbehörde zu hospitieren und so Einblicke in die Arbeit zu bekommen. Verantwortliche für die Personalauswahl werden wiederum dafür sensibilisiert, ihnen Zugangswege zu eröffnen. Die nun veröffentlichte Studie liefert Einblicke in den Arbeitsalltag der Hospitantinnen und Hospitanten und formuliert Handlungsempfehlungen für die Personalverantwortlichen im öffentlichen Dienst. Gemeinsam mit dem Hospitationsprogramm leistet sie einen wichtigen Beitrag, um den öffentlichen Dienst interkulturell zu öffnen und den Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte im höheren und gehobenen Dienst signifikant zu erhöhen.

An dem Modellprojekt der Deutschlandstiftung Integration sind 14 Ressorts der Bundesverwaltung beteiligt - darunter auch das Bundesfamilienministerium. Das Projekt hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird aus Mitteln des Bundesprogramms "Demokratie leben!" finanziert. Bisher hat das Bundesfamilienministerium das Projekt bereits mit etwa 555.000 Euro gefördert. In diesem Jahr stehen weitere 200.000 Euro zur Verfügung.