Holocaust-Gedenken Mehmet Daimagüler und Douglas Emhoff gedenken ermordeten Sinti und Roma

Mehmet Daimagüler und Douglas Emhoff
Mehmet Daimagüler und Douglas Emhoff besuchen gemeinsam das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma im Berliner Tiergarten© John Self/US-Botschaft Berlin

Am 31. Januar hat der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma, Mehmet Daimagüler, gemeinsam mit Douglas Emhoff, dem Ehepartner der Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika, Kamala Harris, das Denkmal der im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Berliner Tiergarten besucht. Vor Ort gedachten sie den Opfern des Genozids.

Dr. Mehmet Daimagüler: "Im Juni 2021 unterzeichneten die Vereinigten Staaten und Deutschland eine Vereinbarung zur Etablierung eines gemeinsamen Holocaust-Dialogs. In diesem Dialog muss der zu oft verschwiegene Völkermord an den Sinti und Roma Europas integraler Teil sein. Der Kampf gegen Antiziganismus muss ebenso wie der Kampf gegen Antisemitismus mit gemeinsamer Entschlossenheit geführt werden.

Vereinbarte Fortbildungen für Beamte oder Militärangehörige zu Fragen des Holocaust müssen auch den Völkermord an Sinti und Roma behandeln. Bei den regelmäßigen deutsch-amerikanischen Konsultationen sollte zudem die gegenwärtige Situation der Minderheit in Europa Gegenstand sein. Douglas Emhoff hat bei seinem heutigen Besuch des Mahnmals der Toten und der Überlebenden des Völkermords an den Sinti und Roma gedacht. Dafür möchte ich ihm meinen Dank und meine Hochachtung aussprechen."

Die Mitglieder der Volksgruppen der Sinti und Roma sind in Europa seit Jahrhunderten Diskriminierungen ausgesetzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden sie verfolgt und in Konzentrationslager deportiert. Schätzungen zufolge wurde dort zwischen 220.000 und 500.000 Sinti und Roma ermordet.

Der Antiziganismusbeauftragte

Mehmet Daimagüler setzt sich als Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma für die Belange beider Volksgruppen in Deutschland ein. Dazu gehört auch die Einrichtung einer Nationalen Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Roma-Strategie 2030 der Europäischen Union sowie der Aufbau einer zivilgesellschaftlichen Monitoring- und Informationsstelle zur Erhebung antiziganistischer Übergriffe. Zudem fungiert der Antiziganismusbeauftragte als zentrale Ansprechperson der Bundesregierung für die Communities der Sinti und Roma.