Mourning in motion Manuela Schwesig übernimmt Schirmherrschaft für Kongress verwaister Eltern

Logo des Kongresses Mourning in motion
Mourning in motion 2016: Familien auf dem Weg durch die Trauer unterstützen.© Bildnachweis: Dr. Franziska Offermann

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat die Schirmherrschaft für den Kongress Mourning in motion - Trauer in Bewegung übernommen, ein Kongress des internationalen Netzwerks The Compassionate Friends, der am 28. Juli in Frankfurt am Main gestartet ist.

In dem Netzwerk engagieren sich weltweit Eltern, die ein Kind verloren haben und gemeinsam mit Expertinnen und Experten betroffene Familien auf dem Weg durch die Trauer unterstützen. Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. (VEID e.V.) ist Veranstalter der internationalen Tagung.

"Wenn Eltern ein Kind verlieren, wenn Bruder oder Schwester auf einmal nicht mehr da ist – dann ist das schrecklich und traurig. Wichtig kann hierbei sein, sich mit Menschen auszutauschen, denen ähnliches passiert ist. Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland hat es geschafft, ein Netzwerk aufzubauen, das in vielfältiger Form für Trauernde da ist: im Austausch von Mensch zu Mensch, durch ehrenamtliche Unterstützung oder Vermittlung professioneller Hilfe, die vom Bundesverband gleichzeitig fachliche Impulse erhält - dies alles eingebettet in das weltweite Netzwerk der 'Compassionate Friends'. Ich habe großen Respekt vor diesem Engagement und habe gern die Schirmherrschaft über den Weltkongress übernommen", sagte Manuela Schwesig.

Familien in der schwierigsten Zeit ihres Lebens unterstützen  

Etwa 20.000 Kinder und junge Erwachsene sterben jährlich in Deutschland. Zurück bleiben Mütter und Väter, Brüder und Schwestern, Großeltern, Freunde, Mitschülerinnen und Mitschüler. Jeder trauert anders. Auf diesem individuellen Weg durch die Trauer hilft das Netzwerk Verwaister Eltern.

Viele der verstorbenen Kinder hinterlassen ein oder mehrere Geschwister. Geschwister, die einen Bruder oder eine Schwester verloren haben, werden häufig als die "vergessenen Trauernden" bezeichnet. Der trauernde Geschwisterteil hat nicht nur eine der wichtigsten Bezugspersonen verloren, sondern muss sich als Folge des Verlustes an ein verändertes Familiensystem anpassen. Insbesondere die intensive Trauer der Eltern um den Verlust ihres Kindes beeinflusst und behindert unter Umständen die Trauerverarbeitung der hinterbliebenen Geschwister.

Modellprojekt "Trauernde Geschwister"

Das Bundesfamilienministerium fördert das Modellprojekt "Trauernde Geschwister" des VEID e.V., mit dem ein Online-Präventionsprogramm für trauernde Geschwister eingerichtet wird. Das Unterstützungsangebot verfolgt das Ziel, trauernden Geschwistern eine emotionale Entlastung und Hilfe bei der Verarbeitung des Todes ihres Bruders oder ihrer Schwester anzubieten und damit einen Beitrag zur besseren psychosozialen Versorgung von trauernden Geschwistern in Deutschland zu leisten.

Mourning in motion - Trauer in Bewegung

Auf dem Kongress Mourning in motion - Trauer in Bewegung beschäftigen sich internationale Expertinnen und Experten, Begleiterinnen und Begleiter sowie Eltern aus Netzwerken mit Fragen über und dem Umgang mit dem Verlust. Aus der ganzen Welt kommen sie dafür drei Tage nach Frankfurt am Main, um miteinander und voneinander zu lernen. Der Kongress läuft noch bis zum 31. Juli und wird begleitet von Ausstellungen, der Aktion "Liebensbriefe" und dem "Walk to remember", der letztmalig 2012 in Kalifornien stattfand, mit der Idee, gemeinsam mit der Trauer unterwegs zu sein.