Die 24. Ostseeparlamentarierkonferenz (Baltic Sea Parliamentary Conference, BSPC) vom 30. August bis 2. September 2015 befasst vor dem Hintergrund des demografischen Wandels unter anderem mit den Themen Gesundheit, Innovationen im Sozial- und Gesundheitssektor und mit dem Zugang zu bezahlbarer Pflege und Fürsorge.
Partnerschaftlichkeit stärken
In ihrer Rede stellte die Bundesfamilienministerin die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf in den Vordergrund: "Viele junge Paare wollen heute traditionelle Rollen bei Arbeit und Beruf überwinden. Ihre Alternative heißt Partnerschaftlichkeit. Wir müssen zu neuen Vereinbarkeitslösungen kommen. Hier sind die Unternehmen gefragt, ihre Arbeitsorganisation und ihre Aufstiegsmechanismen stärker an den Bedürfnissen von Müttern, Vätern und Pflegenden auszurichten. Das Modell einer Familienarbeitszeit halte ich für zielführend und zukunftsfähig."
Flüchtlinge als Chance begreifen
Darüber hinaus ging Manuela Schwesig vor den Gästen aus den Ostsee-Anrainerstaaten auf die aktuellen Herausforderungen durch die vielen Flüchtlinge nach Europa ein. "Wenn man es richtig angeht, können Flüchtlinge auch ein Gewinn sein", sagte die Bundesfamilienministerin. "Angesichts der Abwanderung in ländlichen Regionen und des Fachkräftebedarfs ist es nicht nur eine humane, sondern auch eine weitsichtige und strategische Haltung, mehr junge Flüchtlinge aufzunehmen. Diese jungen Leute sind für uns eine Chance."
Die Ostseeparlamentarierkonferenz
Die Ostseeparlamentarierkonferenz ist das parlamentarische Forum der Ostseeregion. Sie wurde 1991 auf Initiative des damaligen finnischen Parlamentspräsidenten gegründet mit dem Ziel, eine gemeinsame Identität innerhalb der Ostseeregion durch eine engere Zusammenarbeit zwischen den nationalen und regionalen Parlamenten zu fördern. Standen zu Beginn umweltpolitische Themen und Fragen der maritimen Sicherheit im Vordergrund, so werden heute auch wirtschafts- und sozialpolitische Fragen ebenso wie Fragen zum Klimawandel und der Energiepolitik von den Teilnehmerstaaten diskutiert.