Community Event 2022 - Stark vernet(t)zt Lisa Paus im Gespräch zum Thema Hass im Netz

Lisa Paus diskutiert auf der Bühne bei dem Event
Lisa Paus im Gespräch darüber, wie man Hass und Hetze im Netz besser begegnen kann© Shaheen Wacker

Am 29. hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus an einem Community Event der Organisation Das NETTZ in Berlin teilgenommen. Unter dem Motto "Stark vernet(t)zt" ging es um die Themen Rassismus, Demokratie sowie Desinformation im digitalen Raum. Mit dabei waren 150 Teilnehmende aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft. Mitwirkende waren neben dem Veranstalter Das NETTZ unter anderem Organisationen wie Hate Aid, die Neuen Deutschen Medienmacher*innen oder jugendschutz.net.

Wie kann Hass und Hetze im digitalen Raum besser begegnet werden? Welchen Beitrag können der Staat und die Zivilgesellschaft hierzu leisten? Zu diesen und weiteren Fragen kam Lisa Paus vor Ort ins Gespräch. Auch aktuelle Phänomene wie etwa die Desinformationskampagnen Russlands im Zuge des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine oder die Erkenntnisse aus einer aktuellen Investigativrecherche zu Hasskriminalität im Netz spielten bei der Veranstaltung eine Rolle.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Das Thema ist in der Tat so breit, dass man es nicht allein den Behörden überlassen kann. Das ist ja die Stärke von zivilgesellschaftlichen Initiativen, wie zum Beispiel dem Kompetenznetzwerk und der Bundesarbeitsgemeinschaft gegen Hass im Netz, die das NETTZ gerade mit aufbaut. Wir müssen jetzt den Blick auf die vorhandenen Strukturen werfen und diese so ausbauen, damit sich jede und jeder gegen Anfeindungen im Netz zur Wehr setzen kann."  

Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz

Die Organisationen Das NETTZ, Hate Aid, jugendschutz.net und Neue Deutsche Medienmacher*innen werden als Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz im Bundesprogramm "Demokratie leben!" gefördert. Das Kompetenznetzwerk entwickelt themenbezogene Expertise und stellt diese für die bundesweite Fachpraxis bereit. Es bietet zudem Beratungen an, unter anderem für Betroffene von Hass im Netz. Das Netzwerk betreibt Monitoring zu Hass im Netz, insbesondere im Bereich des Rechtsextremismus und Islamismus. Außerdem werden demokratiefeindliche und extremistische Phänomene im digitalen Raum analysiert und Gegenstrategien entwickelt, die dann im praktischen Umgang zum Schutz und zur Prävention von Hass im Netz eingesetzt werden können.

Mit dem Projekt "Gegen-Medien: Parallelöffentlichkeit und Radikalisierungsmaschine zur Delegitimierung der repräsentativen Demokratie" des Zentrums liberale Moderne werden von 2021 bis Ende 2022 Wirkweisen von Alternativen Nachrichtenplattformen untersucht. Im Rahmen des Projekts wird ein monatlicher Monitoring-Bericht veröffentlicht, auch zu aktuellen politischen Entwicklungen, wie beispielsweise im März und April 2022 zum Ukraine-Krieg.

Bundesarbeitsgemeinschaft gegen Hass im Netz

Seit August 2021 baut das Begleitprojekt "Aufbau einer Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) gegen Hass im Netz" des Bundesprogramms "Demokratie leben!" die Bundesarbeitsgemeinschaft gegen Hass im Netz auf. Sie soll eine stärkere Verbindung zwischen zivilgesellschaftlichen Engagement und Forschung herstellen - und damit eine evidenzbasierte Grundlage für die Arbeit gegen Hass im Netz sichern.

Engagement gegen Hass und Hetze im digitalen Raum 

Das Themenfeld Engagement im Netz und Prävention von Hass im Netz spielt in der aktuellen Förderperiode des Bundesprogramms "Demokratie leben!" eine wichtige Rolle. Ein gutes Miteinander auch im digitalen Raum bildet eine Querschnittsaufgabe über alle Programmbereiche hinweg. In den aktuell 330 "Partnerschaften für Demokratie" werden beispielsweise Projekte, die sich mit der Stärkung der Online-Kompetenz oder dem Umgang mit Verschwörungsdenken auseinandersetzen, durchgeführt.