Kristina Schröder startet Bundesinitiative Frühe Hilfen

Kristina Schröder startet Bundesinitiative Frühe Hilfen

Der Bund will mit Frühen Hilfen Kindern und Eltern in schwierigen Lebenslagen helfen. Denn nach Schätzung von Experten sind etwa zehn bis 15 Prozent der Kinder in Deutschland von schwierigen familiären Verhältnissen betroffen. Das Bundesfamilienministerium hat deshalb am 5. November gemeinsam mit den Ländern die Bundesinitiative Frühe Hilfen gestartet.

"Wir müssen Eltern und ihren kleinen Kindern rechtzeitig und umgehend helfen, wenn sie Unterstützung benötigen", sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder bei der Auftaktveranstaltung der Bundesinitiative in Berlin. "Unser Ziel ist deshalb, dass wir die schon vorhandenen Frühen Hilfen weiter etablieren und ausbauen. Mit der Bundesinitiative schaffen wir jetzt die strukturellen Voraussetzungen dafür, dass die Unterstützungsangebote bald flächendeckend in allen Kommunen vorhanden sind."

300 Fachkräfte aus Bund, Ländern und Kommunen diskutierten zum Start der Bundesinitiative über ihre Erfahrungen mit den Frühen Hilfen und erarbeiten gemeinsam Grundlagen für das weitere Vorgehen.

Ausbau der bereits vorhandenen Angebote vor Ort

Bund und Länder haben in einer Verwaltungsvereinbarung gemeinsam die Fördergrundsätze für die Bundesinitiative zugrunde gelegt. Darin werden die Voraussetzungen für die Vergabe der Mittel an die Kommunen geregelt, um den Ausbau der bereits vorhandenen Angebote vor Ort zu erreichen.

Die Bundesinitiative wird vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) als Kompetenzzentrum und Koordinierungsstelle des Bundes begleitet. Hier sind Wissen und Erfahrung aus dem Gesundheitswesen und aus der Kinder- und Jugendhilfe vereint: Denn Träger des NZFH sind die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Deutsche Jugendinstitut (DJI).

Bundesinitiative Frühe Hilfen 

Die Bundesinitiative fördert den Auf- und Ausbau der Netzwerke Frühe Hilfen in den Kommunen. Dazu gehört zum einen der Einsatz von Netzwerkkoordinatoren sowie deren Qualifizierung. Sie sollen dafür sorgen, dass die vielen guten Angebote - etwa der Schwangerenberatung, des Gesundheitsbereichs und der Jugendhilfe - besser untereinander abgestimmt werden. Zum zweiten wird der Einsatz von Familienhebammen und vergleichbaren Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich gefördert. Sie übernehmen die Lotsenfunktion von der Familie zu den Netzwerken. Zum dritten werden Projekte gefördert, in denen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Familien bei der Alltagsbewältigung unterstützen. Informationen zu Angeboten Früher Hilfen gibt es in der Regel beim Jugend- beziehungsweise Gesundheitsamt.

177 Millionen Euro für Länder und Kommunen 

Das Bundesfamilienministerium stellt den Ländern und Kommunen für die Frühen Hilfen in den nächsten drei Jahren 177 Millionen Euro zur Verfügung. Nach 2015 wird die Arbeit dauerhaft durch einen Fonds unterstützt, für den der Bund jährlich 51 Millionen Euro bereitstellt. Das NZFH wird in den nächsten drei Jahren den Fachaustausch und die Forschung koordinieren. Ein Zwischenbericht mit ersten konkreten Empfehlungen für die weitere Umsetzung Früher Hilfen soll dem Bundestag am 30. Juni 2014 vorgelegt werden.