Kristina Schröder: "Demokratieverständnis von Kindern und Jugendlichen stärken"

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder während der Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Bildquelle: KAS
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder
Auf der Fachtagung "Islamismus: Perspektiven - Positionen - Prävention" der Konrad-Adenauer-Stiftung am 22. November in Berlin sprach Bundesfamilienministerin Kristina Schröder über den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Extremismus. "Politisch und religiös motivierter Extremismus richtet sich gegen die grundlegenden Werte unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung. In der Jugendpolitik geht es deshalb um den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor extremistischem Gedankengut - aus welcher Ecke auch immer es kommt".

"Die Bundesregierung hat in diesem Jahr so viel Mittel zur Extremismus-Prävention zur Verfügung gestellt wir noch nie zuvor", so Kristina Schröder weiter. "Unser Einsatz gegen extremistische Tendenzen und Gefahren darf aber ausdrücklich nicht nur dann Konjunktur haben, wenn etwas frisch passiert oder aufgedeckt worden ist. Diese Tagung beschäftigt sich unabhängig von aktuellen Ereignissen mit der Prävention von islamistischem Extremismus. Das ist ein wichtiges Thema, und es muss ein wichtiges Thema auf der politischen Agenda bleiben, auch wenn wir im Moment zu Recht vor allem über Rechtsextremismus diskutieren."

Studie "Jugendliche und Islamismus in Deutschland"

Bei der Fachtagung der Konrad-Adenauer-Stiftung geht es um Jugendliche zwischen Islam und Islamismus, Ursachen von islamistischer Radikalisierung, Präventionsmöglichkeiten, Identitätsstärkung, Engagement und politische Bildung. Neben zahlreichen Vorträgen werden unter anderem eine Studie zum Thema "Jugendliche und Islamismus in Deutschland" und eine Handreichung für Pädagoginnen und Pädagogen vorgestellt.

Neben dem Projekt der Konrad-Adenauer-Stiftung können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung auch über weitere Modellprojekte des Bundesprogramms zur Prävention von islamistischem Extremismus in den Bereichen "Bildungsprojekte mit jungen Menschen", "Sozialräumliche Ansätze" und "Arbeit mit sozialisationsrelevanten Akteuren" informieren. Mit Postern und Flyern präsentieren einige der Träger ihre Maßnahmen zur Förderung von demokratischem Verhalten und Toleranz bei jungen Menschen.

Die Ursachen von Linksextremismus und islamistischem Extremismus bei jungen Menschen sind in Deutschland bislang wenig erforscht. Das Bundesfamilienministerium will hier durch Forschung und pädagogischen Modellprojekten Abhilfe schaffen und zudem die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen anregen.

Bundesprogramm "Initiative Demokratie stärken"

Mit dem Bundesprogramm "Initiative Demokratie stärken" hat das Bundesfamilienministerium Mitte des Jahres 2010 ein Programm ins Leben gerufen, das präventiv gegen Linksextremismus und islamistischen Extremismus vorgeht. Dieses Programm setzt - ähnlich wie die Präventionsprogramme des Bundesfamilienministeriums gegen Rechtsextremismus - vorrangig im pädagogischen, integrativen und bildungsorientierten Bereich an.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat im Rahmen von "Initiative Demokratie stärken" das Modellprojekt "Islamismus und die islamische Jugendszene in Deutschland" initiiert, aus dem unter anderem die heutige Fachtagung sowie die erwähnte Studie und Handreichung für Pädagogen hervorgehen.