Erste Station der Reise der Bundesfamilienministerin war Stuttgart. Gemeinderat, Stadtverwaltung und Bürgerschaft tragen in vielfältiger Weise dazu bei, die Situation für Kinder und ihre Familien in Stuttgart zu verbessern. Ein wichtiger Impulsgeber, Förderer und Berater ist dabei das Kuratorium "Kinderfreundliches Stuttgart". Gemeinsam mit der Kinderbeauftragen der Stadt Stuttgart engagieren sich im Kuratorium mehr als 70 Stuttgarter Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Kultur, Sport, Medien und Kirchen in Initiativen und Projekten für Kinder und Familien.
Kristina Schröder besuchte im Anschluss die Firmenzentrale der Robert Bosch GmbH in Gerlingen-Schillerhöhe. Das Unternehmen praktiziert mit der "Pflegepause" ein spezielles Arbeitszeitmodell, damit die Angestellten familiäre Pflegeaufgaben besser wahrnehmen können. Durch das Programm ist für die Mitarbeiter die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf möglich.
"Natürlich löst die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege nicht alle Probleme, die uns angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen noch erwarten! Natürlich ist völlig klar, dass Maßnahmen wie die Familienpflegezeit nur ein Bestandteil eines ganzen Maßnahmenbündels sein können - aber die Familienpflegezeit ist der entscheidende erste Schritt! Für mich als Bundesfamilienministerin sind Beispiele wie Bosch deshalb auch eine Bestätigung, dass ich auf die Unternehmen als starke Partner auf dem Weg zu einer familienfreundlicheren Arbeitswelt zählen kann", so die Bundesfamilienministerin.
Am Nachmittag besuchte Kristina Schröder das "Haus am Kappelberg". Die Pflegeeinrichtung in Fellbach wurde im Rahmen des Programms "Baumodelle der Altenpflege" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Beispielhaft für eine aktive Seniorenpolitik bietet die Einrichtung stationäre Pflege im Ambiente eines privaten Wohnumfelds an und ermöglicht somit ein familiennahes Pflegeumfeld.
Die vierte Station der Bundesfamilienministerin auf ihrer Reise war die Diakonie Stetten, eine der größten Zivildienststellen in Deutschland. Die Zivildienstleistenden und Freiwilligen betreuen, fördern, pflegen und begleiten Menschen mit Behinderung in unterschiedlichen Wohnformen. Das Besondere für die Zivildienstleistenden ist ein eigenes Begleit- und Gesprächsprogramm sowie eigene Fortbildungsveranstaltungen. Viele Mitarbeiter haben bereits entschieden, auch nach dem Zivildienst dort beruflich aktiv zu werden.
Zum Abschluss der Reise erläuterte die "Seniorengenossenschaft Riedlingen" Kristina Schröder die Besonderheiten des dortigen Modells. Im Zentrum von Riedlingen gelegen, wurden die Wohnungen der Genossenschaft seniorengerecht errichtet. Alle wichtigen Einrichtungen für die Senioren sind in wenigen Minuten gut zu Fuß erreichbar. Und sollte dennoch ein Problem bestehen: Das gegenseitige Helfen untereinander ist für die Riedlinger Senioren eine Selbstverständlichkeit.
Dieses ehrenamtliche Engagement strich Kristina Schröder noch einmal heraus: "Was ich an der Seniorengenossenschaft Riedlingen so vorbildlich finde, ist die Idee, Unterstützung für hilfs- oder pflegebedürftige Menschen über eine Art "Zeitbörse" zu organisieren. Zeit ist dabei die eigentliche Leitwährung: Zeit, die man schenkt und gleichzeitig investiert und die man ansparen kann für eine Lebensphase, in der man selbst Hilfe - und damit die Zeit anderer - braucht. Ist das nicht schon fast ein neuer Generationenvertrag?"