Auf dem digitalen 4. Bundeskongress Elternbegleitung haben die Teilnehmenden auf zehn Jahre Elternbegleitung zurückgeblickt. Seit 2011 sind mit Unterstützung des Bundesfamilienministeriums nahezu 14.000 Fachkräfte der Familienbildung zu Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern weiterqualifiziert worden. Zahlreiche Einrichtungen setzen seitdem die Elternbegleitung im Arbeitsalltag mit vielfältigen Angeboten für Familien im Bereich der Bildungsbegleitung und Erziehungskompetenz ein.
In ihrer Grußbotschaft dankte Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht am 9. Juni den Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern für ihre besondere Arbeit, bei der es darum gehe, dass alle Kinder in unserem Land gut aufwachsen können.
Caren Marks, Parlamentarische Staatsekretärin bei der Bundesfamilienministerin,
betonte gegenüber den 1400 Teilnehmenden aus den Bereichen der Familienbildung, Kita, Familienzentren, Pädagogik, aber auch aus anderen Bundesprogrammen wie Sprach-Kita, Kita-Einstieg, Mehrgenerationenhäuser oder Lokalen Bündnissen für Familie und den qualifizierten Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern:
"Kinder haben ein Recht auf frühe Förderung sowie auf gute und gleiche Bildungschancen. Dafür stehen wir gemeinsam mit Ihnen ein, den Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern. Sie beraten Eltern auf Augenhöhe. Sie begleiten bei Amtsgängen und helfen ihnen, ihre Kinder gut zu fördern: von der richtigen Kita oder der weiterführenden Schule bis hin zu allgemeinen Erziehungsfragen. Ich freue mich, dass wir seit 2011 so viele Fachkräfte dafür gewinnen konnten, dass sie sich haben weiterqualifizieren lassen und seitdem Eltern kompetent zur Seite stehen."
Neue Studie zu Familienbildung und Familienberatung
Auf dem 4. Bundeskongress Elternbegleitung stellte Dr. David Juncke, Leiter des Bereichs Familienpolitik bei der Prognos AG, die Studie "Bestandsaufnahme der Angebote in der Familienbildung und Familienberatung" vor. In Einrichtungen der Familienbildung und Familienberatung können Mütter und Väter in ganz Deutschland Unterstützung und Hilfe zum Thema Erziehung bekommen.
Eines der zentralen Ergebnisse der Studie lautet: Familienbildung und Familienberatung leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Stärkung von Familien in Deutschland. Deutlich wurde, dass Familien in besonderen Lebenslagen wie Alleinerziehende und sozio-ökonomisch schwächere Familien mittlerweile besser als noch vor 15 Jahren mit familienunterstützenden Angeboten erreicht werden. Dazu tragen auch die Programme des Bundesfamilienministeriums bei, wie die Frühen Hilfen, Elternbegleitung und die Mehrgenerationenhäuser.
Caren Marks:
"Die Studie bestätigt eine positive Entwicklung bei der Familienbildung und Familienberatung. Sie bestätigt damit, dass wir mit unserer Arbeit der vergangenen Jahre zur Unterstützung und Hilfe für Familien wesentlich beigetragen haben. Die Studie zeigt jedoch auch, dass wir weiter dranbleiben müssen und beispielsweise noch mehr Väter und Familien mit Migrationshintergrund erreicht werden müssen, vor allem mit mehr niedrigschwelligen und Angeboten direkt dort, wo die Familien sind. Ab 2022 beginnen wir mit einem neuen Förderprogramm. Damit sollen Eltern und Kinder in benachteiligten Lebenslagen, besonders auch Familien mit kleinen Einkommen, durch Elternbegleitung gezielt gestärkt werden, damit sie Leistungen wie den Kinderzuschlag oder das Bildungs- und Teilhabepaket in Anspruch nehmen können und ihre Teilhabechancen verbessert werden."
4. Bundeskongress Elternbegleitung
Der zweitägige Bundeskongress Elternbegleitung begann mit Impulsen der Forschungsdirektorin am Deutschen Jugendinstitut und Vorsitzenden der Familienberichtskommission, Professorin Dr. Sabine Walper, in Bezug auf die Intensivierung von Elternschaft in Deutschland. Dabei bezog sie sich auf den Neunten Familienbericht. Der Kongress bot unter anderem auch Workshops zu den Themen Digitalisierung oder Vernetzung im Sozialraum.
Chart-Book zu "Zehn Jahre Elternbegleitung"
Zum zehnjährigen Jubiläum Elternbegleitung wurde ein "Chartbook" zu den Ergebnissen aus dem Bundesprogramm "Elternchance ist Kinderchance" (2011-2015) sowie dem über den Europäischen Sozialfond kofinanzierten Bundesprogramm "Elternchance II" (2015-2021) veröffentlicht. Das Chart-Book mit seinen Zahlen und Fakten informiert auch über die Herausforderungen und Entwicklungen im Feld der Elternbegleitung.
Elternbegleitung fördern
Elternbegleitung ist ein präventives Angebot aus der Familienbildung und zielt auf die Stärkung der Familie als zentralem Ort der (frühen) Bildung und Förderung der Kinder ab. Bildungsbegleitung von Familien leistet einen wesentlichen Beitrag zur Bildungszukunft und sozialen Chancengleichheit aller Kinder. Daher förderte das Bundesfamilienministerium die Qualifizierung von Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern von 2011 bis 2015 zunächst mit dem Bundesprogramm "Elternchance ist Kinderchance" und seitdem mit dem Bundesprogramm "Elternchance II".
Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter stehen Familien bei Fragen zu Entwicklung und Bildungsverläufen ihrer Kinder zur Seite und entwickeln Angebote zur Stärkung von Erziehungskompetenz und Alltagsbildung vor Ort, auf Augenhöhe und vertrauensvoll zur Verfügung. Dabei geht es um Fragen wie: Wie beantrage ich einen Kitaplatz? Welche Familienleistungen stehen mir zu? Wie kann ich Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren?