Am 17. Oktober hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus mit einem Rundgang durch Bonn auf Kinderarmut aufmerksam gemacht. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Mitgliedern des Runden Tisches gegen Kinderarmut (RTKA) Bonn besuchte die Ministerin mehrere Einrichtungen. Kinder, Jugendliche, Eltern und Fachkräfte überreichten ihr Forderungen, die sie in einen symbolischen Rucksack packte. Anlass für den Bonner Rundgang war der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut, den die Vereinten Nationen ausrufen.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus besuchte mehrere Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche, wie etwa das Café Max in Trägerschaft der Caritas. Das Café ist ein Treffpunkt für wohnungslose Jugendliche. Im interkulturellen Mädchentreff Azade des Vereins Frauen lernen gemeinsam Bonn e. V. sprach die Bundesfamilienministerin mit Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern sowie Fachkräften über die besondere Situation von armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen und über Wege aus der Armut.
Lisa Paus: "Wer in Armut aufwächst, hat einen schweren Start ins Leben. Wir kämpfen dagegen - mit Geld für die Ärmsten und guter Infrastruktur für alle. Die Kindergrundsicherung wird künftig viele junge Menschen vor Armut bewahren. Und starke Einrichtungen werden sie auf ihrem Weg in eine sichere Zukunft unterstützen. Dafür haben wir unter anderem das KiTa-Qualitätsgesetz geschaffen, bauen die Ganztagsbetreuung aus und unterstützen 4000 Schulen aus dem Startchancen-Programm."
Appell für eine Kindergrundsicherung übergeben
Viele Gespräche drehten sich um die Einführung der Kindergrundsicherung: Was ist eine auskömmliche Höhe? Wie sind Kinder und Jugendliche an der Bedarfsermittlung beteiligt? Auch die einfache und stigmatisierungsfreie Beantragung sowie gute Beratungsangebote waren allen Beteiligten wichtig.
Letzter Halt des Rundgangs war eine Offene Ganztagsschule. In der Marienschule übergaben Kinder und Jugendliche gemeinsam mit dem RTKA-Geschäftsführer Ulrich Hamacher den Bonner Appell für eine Kindergrundsicherung. Der Appell formuliert Anforderungen an das künftige Gesetz und wird auch von Einzelpersonen unterstützt. Neben der Bonner Oberbürgermeisterin Dörner sind dies unter anderen die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth, der ehemalige Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers, der Kabarettist Volker Pispers und Musiker Konstantin Wecker. Bundesfamilienministerin Lisa Paus machte bei der Übergabe deutlich, wie wichtig die Bekämpfung von Kinderarmut ist.
Lisa Paus: "Der Kampf gegen Armut ist eine Zukunftsinvestition. Denn heutige Investitionen in Kinder und Jugendliche zahlen sich zukünftig doppelt und dreifach aus. Der Rundgang hat eindrucksvoll gezeigt, wie sich die verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut von Bund, Ländern und Kommunen gegenseitig ergänzen können. Beim Kampf gegen Kinderarmut müssen Bund, Länder und Kommunen Hand in Hand arbeiten."