Integrationsgipfel: Schröder unterstreicht Prinzip "Fördern und Fordern"

Kristina Schröder während der Bundespressekonfrenz. Bildquelle: BMFSFJ/Laurence Chaperon
Bundesministerin Kristina Schröder
Auf dem 4. Integrationsgipfel der Bundesregierung am 3. November unterstrich Bundesfamilienministerin Kristina Schröder das Prinzip "Fördern und Fordern" als Leitidee der Integrationspolitik ihres Hauses.

Dabei hob sie insbesondere die Bedeutung früher Förderung von Kindern für eine erfolgreiche Integrationspolitik hervor. "Damit Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund eine Perspektive in unserer Gesellschaft haben, brauchen sie faire Chancen von Anfang an", sagte Kristina Schröder. "Vor dieser Aufgabe stehen die Eltern, die Politik und die Migrantenorganisationen gemeinsam". Die Bundesfamilienministerin machte aber auch klar: "Da, wo es etwa beim Thema Jugendgewalt oder beim Thema familiäre Gewalt Probleme gibt, dürfen wir die nicht wegdiskutieren, sondern müssen sie angehen."

Bis zum Jahr 2014 stellt das Bundesfamilienministerium in der "Offensive frühe Chancen" rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um bis zu 4.000 Einrichtungen - insbesondere in sozialen Brennpunkten - zu "Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration" auszubauen. Jeder beteiligten Einrichtung wird aus Bundesmitteln ein Budget für zusätzlich einzustellendes Fachpersonal in Höhe von 25.000 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Dies schafft den Spielraum, in jeder Kita eine Halbtagsstelle für eine zur Sprachförderung qualifizierte und angemessen vergütete Fachkraft zu schaffen.

Evaluation des geförderten Modellprojekts „Onlineberatung bei Zwangsverheiratung“

Anlässlich des Integrationsgipfels veröffentlichte das Bundesfamilienministerium die Ergebnisse des von PAPATYA e.V. durchgeführten und vom Bundesfamilienministerium geförderten Modellprojekts einer Onlineberatung bei Zwangsverheiratung und familiärer Gewalt. Die Evaluierung des Projekts hat gezeigt, dass von Zwangsverheiratung bedrohte oder betroffene Mädchen und junge Frauen durch das Online-Angebot gut erreicht werden konnten.

Gerade für diese Zielgruppe besitzt die Online-Beratung Vorzüge gegenüber dem persönlichen Kontakt. So können die Betroffenen selbst bestimmen, wann sie schreiben, wie viel sie schreiben und wie lange sie den Kontakt halten wollen. Die Online-Beratung kann dabei auch eine Art Tagebuch-Funktion erfüllen, die eine Klärung der eigenen Situation erleichtert.

Das von "Papatya - Kriseneinrichtung für junge Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund" in Berlin durchgeführte Projekt wurde für einen Zeitraum von drei Jahren vom Bundesfamilienministerium gefördert.