Internationale Gleichstellungspolitik Gleichstellungsministerinnen und -minister der G20 treffen sich erstmals

Logo der G20 Treffen in Italien 2021
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Zum ersten Mal überhaupt findet am 26. August ein Treffen der Gleichstellungsministerinnen und Gleichstellungsminister der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) statt. Italien, das in diesem Jahr den Vorsitz in der G20-Staatengemeinschaft innehat, richtet die "Conference on Women's Empowerment" in Santa Margherita Ligure aus. Bislang gab es für Gleichstellungsthemen kein eigenständiges G20-Format. Die Premiere zeigt die gewachsene Bedeutung der Gleichstellung im internationalen Kontext.

Die Konferenz wird sich insbesondere mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gleichstellung der Geschlechter befassen. Der Schwerpunkt liegt auf der ökonomischen Perspektive. Aus aktuellem Anlass soll auch über die dramatische Situation von Frauen und Mädchen in Afghanistan gesprochen werden. Außerdem stehen Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie der Gewaltschutz von Frauen auf der Agenda.

Für die Bundesregierung wird Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesfrauenministerium, vor Ort sein: 

"Gerade bei der Bewältigung der Corona-Pandemie brauchen wir den Blick und den Einsatz für tatsächliche Gleichstellung zwischen Männern und Frauen. Ein wichtiger Bereich ist dabei der Arbeitsmarkt. Unser Ziel ist eine faire Aufteilung von bezahlter Erwerbs- und unbezahlter Sorgearbeit und mehr qualifizierte Frauen in Führungspositionen. Die Gleichstellung der Geschlechter ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam und in internationaler Kooperation erreichen können. Mit der G20-Konferenz setzen wir dafür ein wichtiges Signal. Es ist zudem richtig und wichtig, dass die italienischen Gastgeber aus aktuellem Anlass auch über die Lage in Afghanistan sprechen wollen. Uns eint die Sorge über die Situation der Frauen und Mädchen dort, die Wahrung ihrer grundlegenden Rechte und Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt."

Schwerpunkte Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Das Treffen ist als hybrides Format geplant. Die Konferenz gliedert sich in zwei inhaltliche Panels, die sich mit der Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt und der Gleichstellung in der Digitalisierung sowie den Naturwissenschaften (MINT) befassen. Auch die Verringerung des Gender Pay Gaps sowie die Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen werden Thema sein.

Zusätzlich zu den G20-Gleichstellungsministerinnen und -Gleichstellungsministern werden Vertreterinnen und Vertreter internationaler Organisationen sowie der Zivilgesellschaft, wie unter anderem von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der International Labour Organisation (ILO) und von UN Women, vertreten sein.