Gleichberechtigung in obersten Bundesbehörden ist auf gutem Weg

In obersten Bundesbehörden kommt die Gleichberechtigung gut voran. Dies zeigt die jährlich im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellte Gleichstellungsstatistik für das Jahr 2011. So waren Frauen und Männer in den obersten Bundesbehörden 2011 gleichberechtigt vertreten, bei Beförderungen wurden Frauen und Männer außerdem gleichermaßen berücksichtigt. Den durchschnittlich größten Frauenanteil an Führungspositionen wies mit knapp 51 Prozent das Bundesfamilienministerium auf.

Frauen in Führungspositionen in den obersten Bundesbehörden

Das Statistische Bundesamt ermittelte im Auftrag des Bundesfamilienministeriums, dass Frauen und Männer in den obersten Bundesbehörden im Jahr 2011 gleichberechtigt vertreten waren. Untersucht wurden das Bundeskanzleramt, die 14 Bundesministerien, der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, das Bundespresse- und das Bundespräsidialamt, der Deutsche Bundestag, der Bundesrat, der Bundesrechnungshof und das Bundesverfassungsgericht.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen lässt sich allerdings noch erhöhen: Während die Hälfte aller Beschäftigten weiblich war, wurde 2011 nur etwa jede vierte leitende Funktion von einer Frau ausgeübt. Wie in der Privatwirtschaft zeigt sich auch bei den obersten Bundesbehörden folgendes Bild: Je niedriger die Hierarchiestufe, desto höher der Frauenanteil. Auf der untersten Führungsebene, bei den Referatsleitungen, betrug der Frauenanteil im Jahr 2011 im Durchschnitt knapp 29 Prozent, während bei den Unterabteilungs- und Abteilungsleitungen durchschnittlich nur jeweils 20 Prozent der Führungskräfte weiblich waren. Auf der höchsten Führungsebene befanden sich unter 29 beamteten Staatssekretären im Jahr 2011 nur drei Frauen. Im Jahr 2013 allerdings wuchs die Zahl der beamteten Staatssekretärinnen bereits auf sechs.

Den durchschnittlich größten Frauenanteil an Führungsfunktionen wies mit knapp 51 Prozent das Bundesfamilienministerium auf. Außerdem nahm mit fast sieben Prozentpunkten der Frauenanteil an Führungsfunktionen im Bundesfamilienministerium zwischen 2010 und 2011 am stärksten zu. Die Ebene der Referatsleitungen war mit einem Frauenanteil von 56 Prozent im Jahr 2011 am stärksten weiblich besetzt. Auf Abteilungsleitungsebene hat sich der Frauenanteil mittlerweile sogar verdoppelt. Er liegt aktuell bei 40 Prozent.

Gleichberechtigung bei Beförderungen und bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in den obersten Bundesbehörden ermittelte das Statistische Bundesamt bei Beförderungen und Höhergruppierungen. Hier wurden Frauen 2011 gleichermaßen berücksichtigt wie Männer.

Weiterhin große Ungleichgewichte bestehen dagegen bei der Inanspruchnahme von Vereinbarkeitsangeboten. Zwar waren 2011 nur etwa 15 Prozent der Beschäftigten in den obersten Bundesbehörden Teilzeit berufstätig. Der Großteil davon jedoch war weiblich (86 Prozent). Bei leitenden Funktionen wurde eine Teilzeitbeschäftigung kaum in Anspruch genommen. Nur 5 Prozent aller Führungskräfte war im Jahr 2011 teilzeitbeschäftigt. Außerdem nahmen sich für die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen weitaus mehr Frauen (88 Prozent) eine berufliche Auszeit als Männer (12 Prozent).

Hinsichtlich der Besetzung von Führungspositionen mit Frauen und der Inanspruchnahme von Vereinbarkeitsangeboten durch Männer gibt es in fast allen obersten Bundesbehörden Nachholbedarf. Obwohl die entsprechenden Möglichkeiten hierzu in allen obersten Bundesbehörden vorhanden sind.

Die Daten basieren auf der jährlich vom Statistischen Bundesamt erstellten Gleichstellungsstatistik, die den Stand der Umsetzung des Bundesgleichstellungsgesetzes in der gesamten Bundesverwaltung misst.