Ukraine-Krieg Geflüchtete Frauen und Kinder vor Gewalt schützen

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat am 30. März eine Gemeinschaftsunterkunft des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten in Berlin besucht. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von UNICEF Deutschland und Save the Children e.V. informierte sie sich vor Ort über die Unterbringung und den Schutz von Geflüchteten aus der Ukraine.

Anne Spiegel: "Wir müssen uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass sich Menschen, die Schreckliches erlebt haben und vor Bomben, Terror und Krieg geflüchtet sind, bei uns sicher und geborgen fühlen. Die schnelle und sichere Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine steht aktuell im Vordergrund. Der Schutz vor Gewalt in den Unterkünften für geflüchtete Menschen darf dabei aber nicht aus dem Blick geraten. Sie brauchen Orte, an denen sie zur Ruhe kommen und das Erlebte verarbeiten können, und Kinder eine zu ihren Bedürfnissen passende Umgebung."

Millionen Menschen - darunter vor allem Frauen und Kinder - sind aufgrund des Ukraine-Krieges auf der Flucht. Hunderttausende suchen Schutz in Deutschland. Die Flucht und die Erlebnisse des Krieges haben viele von ihnen traumatisiert. Die Eindrücke müssen sie in einer neuen Umgebung verarbeiten. Deshalb ist es wichtig, dass sich Geflüchtete in den Unterkünften sicher fühlen, dass Frauen und Kinder sowie Menschen mit Behinderungen oder Trauma-Erfahrungen vor Gewalt geschützt werden.

Geflüchtete Menschen vor Gewalt schützen

Das Bundesfamilienministerium setzt sich bereits seit 2016 gemeinsam mit UNICEF, Save the Children e.V., Plan International e.V. und vielen weiteren Partnerorganisationen für den Schutz von Geflüchteten in Unterkünften ein. Dazu wurde die "Bundesinitiative zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften" gestartet. Gemeinsam haben die Partner "Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften" erarbeitet. Diese liegen mittlerweile in der vierten Auflage vor und dienen Ländern und Kommunen als Leitlinie, um Gewaltschutzmaßnahmen umzusetzen. Leitfäden und konkrete Anwendungshilfen unterstützen in der Praxis. Auf diese Hilfestellungen, wie auch auf die langjährige Erfahrung der Bundesinitiative und ihrer engagierten Mitglieder, kann aktuell zurückgegriffen werden.

Die Informationen und Praxismaterialien zum Schutz von Geflüchteten aus der Ukraine werden fortlaufend aktualisiert.

Praktische Hilfe vor Ort anbieten 

Neben den vielfältigen Materialen bietet die Bundesinitiative auch praktische Hilfe vor Ort an: Im Rahmen des Projekt "Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften" (DeBUG), das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird, arbeiten sieben Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Gewaltschutz in 15 Bundesländern. Sie werden auch in den kommenden Wochen und Monaten die Unterkünfte beraten, um Schutzkonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Außerdem unterstützen sie bei dem Aufbau von lokalen Kooperations- und Netzwerkstrukturen und organisieren Sensibilisierungs- und Fortbildungsveranstaltungen. Ihre Expertise ist ein wichtiger Bestandteil beim Schutz vor Gewalt.