DIW Women's Finance Summit im Livestream Finanzdienstleistungssektor digital und geschlechtergerecht gestalten

Am 6. Mai findet der zweite Women's Finance Summit des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) statt. Die Veranstaltung trägt den Titel "The Future of Financial Services - Digitization, Sustainability and Post-Pandemic Growth Models". Banken und der gesamte Finanzdienstleistungssektor befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel. Herausforderungen sind nicht nur neue Technologien, sondern auch mehr Nachhaltigkeit und die Gleichstellung. Denn Frauen sind bisher in den Führungsgremien und Vorständen der Finanzdienstleistungsbranche kaum vertreten. Auch bei der Bezahlung gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Wie der Frauenanteil in Führungspositionen erhöht und die Zukunft nach der Corona-Pandemie gestaltet werden kann, sind Themen der Konferenz. Bundesgleichstellungsministerin Franziska Giffey begrüßt die Teilnehmenden mit einer Videobotschaft.  

Die Konferenz kann von 13 Uhr bis 16:30 Uhr auf dieser Seite im Livestream verfolgt werden.   

Mit verbindlichen Vorgaben den Frauenanteil erhöhen

Das Zweite Führungspositionengesetz (FüPoG II) wird einen wichtigen Beitrag für den Wandel im Finanzdienstleistungssektor und in anderen Branchen leisten, indem es mehr Vielfalt und mehr Perspektiven in Führungsebenen großer Unternehmen fördert. Um den Frauenanteil zu erhöhen, ist eine verbindliche Quote vorgesehen. In den Vorstand eines börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmens mit mehr als drei Mitgliedern muss künftig eine Frau berufen werden. Mit dem Mindestbeteiligungsgebot werden Vorstände keine frauenfreien Zonen mehr sein. Dies wird auf das gesamte Unternehmen ausstrahlen und eine Signalwirkung auf andere Unternehmen ausüben. 

Chancen der Digitalisierung

Durch die Corona-Pandemie werden Diskrepanzen noch einmal besonders deutlich. In der Finanzwelt sind die Beschäftigten zwar mehrheitlich weiblich, doch in den Vorständen sind nur wenige Frauen vertreten. Zudem sind Führungspositionen bislang mit überlangen Arbeitszeiten und einer Präsenzkultur verbunden. Die Digitalisierung bietet hier viele Chancen. Führen in Teilzeit wird dadurch beispielsweise einfacher. 

Die Digitalisierung birgt allerdings auch Risiken. Das zeigt die massive Ausweitung der mobilen Arbeit während der Pandemie. Viele Frauen sind durch die Doppelbelastung, Sorge- und Erwerbsarbeit gleichzeitig zu stemmen, an ihre Grenzen geraten. Umso wichtiger ist es, dass sich die Unternehmenskulturen verändern, um die Herausforderungen bewältigen zu können. Der notwendige Wandel kann nur mit einem höheren Frauenanteil in den Führungsetagen gelingen.