Familienministerin Kristina Schröder: "Wenn eine Schwangere Alkohol trinkt, dann trinkt ihr Kind mit!"

Auf der Jahrestagung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zum Thema "Alkohol- für Frauen (k)ein Problem" am 5. Oktober plädierte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder für 0,0 Promille während der Schwangerschaft.

Nach aktuellen wissenschaftlichen Studien trinken mindestens 12 Prozent der Frauen während der Schwangerschaft ein - oder mehrmals im Monat Alkohol. Nach wie vor kursiert die Annahme, dass auch während der Schwangerschaft gegen ein Gläschen Wein, Bier oder Sekt nichts einzuwenden sei. "Mit diesen medizinisch überholten Überzeugungen muss endlich Schluss sein", erklärte die Bundesfamilienministerin, "das Kind trinkt immer mit".

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass die alkoholbedingten gesundheitlichen Schädigungen bei Frauen besonders gravierend sind. Es geht allerdings nicht darum, ob Frauen oder Männer ein größeres Alkoholproblem haben. "Wichtiger ist vielmehr, dass wir unsere Maßnahmen zur Prävention und Therapie der Alkoholabhängigkeit so konzipieren, dass sie den besonderen Risiken, Belastungen und Ressourcen von beiden Geschlechtern gerecht werden", betonte Kristina Schröder.

Schätzungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehen davon aus, dass in Deutschland pro Jahr 10.000 Kinder bei ihrer Geburt alkoholabhängig sind. 2200 Kinder kommen mit schweren Entwicklungsstörungen auf Grund von Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft zur Welt. Das fetale Alkoholsyndrom (FAS), ist die häufigste Ursache einer angeborenen geistigen Behinderung – noch vor dem Down-Syndrom.