Familienleistungen digitalisieren ElterngeldDigital startet in vier weiteren Bundesländern

Ein Paar sitzt an einem Laptop
Elterngeld online beantragen © BMFSFJ

Das Elterngeld, eine der beliebtesten und bekanntesten Familienleistungen, kann seit dem 8. Juli in weiteren Bundesländern digital beantragt werden. Nach einer erfolgreichen Pilotphase in den ersten beiden Bundesländern Berlin und Sachsen steht das ElterngeldDigital nun auch Eltern in Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen zur Verfügung.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey:

"Gerade in der so wichtigen Phase rund um die Geburt eines Kindes sollen Mütter und Väter sich so wenig wie möglich mit komplizierten Anträgen und bürokratischen Fragen auseinandersetzen müssen. Mit dem ElterngeldDigital können jetzt auch Familien in Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen Zeit sparen und mit digitaler Unterstützung den Antrag stellen. In Zukunft sollen alle Eltern in Deutschland das Elterngeld online beantragen können. Darum ist geplant, das ElterngeldDigital noch in diesem Jahr im Herbst für weitere Bundesländer freizuschalten. Darüber hinaus arbeiten wir daran, dass auch andere Familienleistungen, wie der Kinderzuschlag, digital beantragt werden können. Familienleben kann manchmal kompliziert sein - Familienleistungen müssen es nicht. Deshalb ist unser Ziel die umfassende Digitalisierung aller Familienleistungen."

Erster Schritt zum papierlosen Antrag

Die Internetplattform ElterngeldDigital unterstützt Eltern beim Ausfüllen des Antragsformulars. Sie erkennt automatisch Fehler bei der Eingabe und gibt zu jedem Punkt des Antrags Erklärungen in gut verständlicher Sprache. Noch muss der Antrag am Ende ausgedruckt und unterschrieben an die zuständige Elterngeldstelle gesendet werden. Bereits in diesem Jahr soll es auch möglich sein, die Daten direkt online von ElterngeldDigital an die zuständige Elternstelle zu übertragen und damit einen ersten Schritt zum papierlosen Antrag zu gehen.

Die Pilotphase zur Erprobung des digitalen Antrags hat im Oktober 2018 in Berlin und Sachsen begonnen. Damit hat das Bundesfamilienministerium eine Vorreiterrolle im Bereich digitale, bürgernahe Verwaltung eingenommen. ElterngeldDigital fügt sich in eine Reihe weiterer digitaler Maßnahmen ein, mit denen das Bundesfamilienministerium die Digitalisierung für Familien gewinnbringend gestaltet.

Dr. Franziska Giffey:

"Noch immer beantragen nicht alle Menschen die Familienleistungen, die ihnen zustehen. Das kann daran liegen, dass sie gar nicht wissen, dass es eine bestimmte Leistung gibt. Es kann aber auch die Ursache haben, dass es zu viele Barrieren bei der Antragsstellung gibt. Für uns heißt das: Der Sozialstaat muss für Bürgerinnen und Bürger transparenter, verständlicher und zugänglicher werden. Das Bundesfamilienministerium nutzt die Chancen der Digitalisierung, um diese Ziele zu erreichen. Wir sind mit dem Familienportal, dem Infotool Familie, dem Elterngeldrechner und ElterngeldDigital schon Vorreiter auf diesem Gebiet. In Zukunft soll es möglich sein, dass Eltern die ganze Palette unserer Familienleistungen einfach und papierlos online beantragen können.“

Einige Eckdaten zum Elterngeld

  • Eingeführt wurde das Elterngeld im Jahr 2007. 2015 folgte das ElterngeldPlus mit dem Partnerschaftsbonus.
  • Im ersten Quartal 2018 haben deutschlandweit gut 976.000 Personen Elterngeld bezogen.
  • Das Elterngeld ist eine der beliebtesten und bekanntesten Familienleistungen in Deutschland: 91 Prozent der Bevölkerung kennen das Elterngeld, 82 Prozent der Bezieherinnen und Bezieher sagen, dass das Elterngeld besonders wichtig für ihr Familieneinkommen ist.
  • ElterngeldDigital ist bereits in Berlin und Sachsen online. Mit Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen ist eine digitale Beantragung auf diesem Wege dann in bereits sechs Bundesländern möglich. Bis zum Jahresende sollen zudem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig- Holstein die Nutzung von ElterngeldDigital möglich werden.
  • Die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Saarland betreiben eigene Systeme zur Onlinebeantragung oder planen die Einführung. Sie werden in das bundesweite Online-Angebot so integriert, dass alle Eltern, unabhängig vom Wohnort über das Angebot des Bundes die nötigen Informationen erhalten.