Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, hat am 7. September die diesjährige Festrede beim Sommerempfang der Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen im Deutschen Anwaltverein (DAV) in der Parochialkirche in Berlin gehalten.
Vor rund 100 geladenen Gästenbetonte sie die hohe Bedeutung moderner Arbeitsbedingungen, um gerade die vielen gut qualifizierten Frauen in ihrem beruflichen Werdegang zu unterstützen: "Wir brauchen flexiblere Arbeitszeitmodelle, gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten und gezielte Karriereförderung auch in Form von Geschlechterquoten in Führungspositionen. Es wäre fatal, das wertvolle Potenzial der hochqualifizierten und hochmotivierten Anwältinnen in Deutschland ungenutzt zu lassen. Obwohl mehr als die Hälfte der Jura-Studierenden und -Absolventen und -Absolventinnen Frauen sind, sinkt ihr Anteil bei Promotionen, Habilitationen und Professuren deutlich ab - auch in den Führungspositionen der öffentlichen Verwaltung oder als Partnerinnen in Anwaltskanzleien auf den höheren Stufen der Karriereleiter", sagte Elke Ferner.
"Unser Ziel ist es, tatsächliche Gleichstellung und einen überfälligen Kulturwandel voranzutreiben. Wir wollen gute Rahmenbedingungen für mehr Partnerschaftlichkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schaffen und haben bereits einige wichtige gleichstellungspolitische Meilensteine auf den Weg gebracht - wie das Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen, das ElterngeldPlus und die neue Familienpflegezeit oder den weiteren Ausbau von Kitas. Weitere wichtige Vorhaben wie ein Gesetz für mehr Entgeltgerechtigkeit oder das KitaPlus-Programm für Randzeitenbetreuung werden folgen", erläuterte Elke Ferner.
Vereinbarkeit von Familie und Anwaltsberuf
Die seit 2004 bestehende Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen des DAV ist ein Zusammenschluss von rund 300 Anwältinnen, die sich für die für die besonderen Belange von Rechtsanwältinnen unddie Förderung ihrer wirtschaftlichen und beruflichen Interessen stark machen. Im Rahmen eines Mentoring-Projekts können sich beispielsweise Anwältinnen, die Unterstützung beim beruflichen (Wieder-)Einstieg oder bei Veränderungen ihrer beruflichen Situation suchen, von erfahrenden Anwältinnen beraten lassen.
Weit oben auf der Agenda steht aktuell das Thema Vereinbarkeit von Familie und Anwaltsberuf. Zu diesem Thema hat die ARGE Anwältinnen die Publikation "Anwältin und Mutter - Klar geht das!" veröffentlicht, die auf der Internetseite der ARGE heruntergeladen werden kann.