"Deshalb sollten wir den Fokus nicht nur auf die Problemanalyse richten, sondern uns vor allem darauf konzentrieren, wie wir das gesellschaftspolitische Ziel, Parität der Geschlechter in Führungsgremien und Parlamenten zu verwirklichen, wirksam erreichen können", erläuterte Elke Ferner.
Frauen in kommunalen Führungspositionen unterrepräsentiert
Während sich der Frauenanteil im Bundestag mit 36,5 Prozent nach der letzten Bundestagswahl leicht erhöht hat, liegt er auf kommunaler Ebene durchschnittlich bei nur 25 Prozent. Besonders gravierend ist die geringe Repräsentanz von Frauen in den kommunalen Führungspositionen: Bundesweit gibt es nur 15 Prozent Oberbürgermeisterinnen, 6 Prozent Landrätinnen und nur 4 Prozent hauptamtliche Bürgermeisterinnen.
Auf der Fachtagung mit dem Titel "Parité jetzt! - Mehr Frauen in die Parlamente" wurde unter anderem diskutiert, ob die Einführung von Quotenregelungen in den Wahlgesetzen ein Weg sein kann, um den Frauenanteil in den Parlamenten zu erhöhen. Dabei wurde auch ein Blick auf die Erfahrungen in anderen Ländern geworfen.
In einem Abschlusspodium nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Bundestagsparteien eine Bestandsaufnahme der innerparteilichen Quotierungen vor und diskutierten Strategien, Erfahrungen und Herausforderungen für die Parteien. Durchgeführt wurde die Veranstaltung von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF).
Helene-Weber-Kolleg
Mit dem Helene-Weber-Kolleg hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit der EAF im Jahr 2011 eine bundesweite und parteiübergreifende Plattform für engagierte Kommunalpolitikerinnen ins Leben gerufen. Bereits seit 2009 wird der Helene-Weber-Preis an besonders herausragende Kommunalpolitikerinnen verliehen.