"Ich möchte einen Kulturwandel in der Arbeitswelt. Hier können wir von Schweden lernen. Familie, Arbeitswelt, Sozialsystem – vieles war in Deutschland lange auf einen Ernährer ausgerichtet. Das Modell passt nicht mehr in die heutige Zeit. Wir haben angefangen, Institutionen, Geldströme und Gesetze zu ändern – am Ende kommt es aber vor allem auch darauf an, dass sich die Kultur ändert", betonte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, in der Diskussion. "Mit dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen haben wir einen großen Schritt in diese Richtung getan."
Gemeinsame Ziele für Frauen im Beruf
Mehr Frauen in Führungspositionen, die Schließung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind Ziele sowohl der schwedischen als auch der deutschen Regierung. Die Ausgangssituationen und die eingeschlagenen Wege sind jedoch in beiden Ländern verschieden: Schweden gilt bei vielen in Deutschland nach wie vor als Vorbild in Sachen Gleichstellung. Die schwedische Regierung ist paritätisch besetzt. In Deutschland ist am 1. Mai eine gesetzliche Geschlechterquote für die Aufsichtsräte großer börsennotierter Unternehmen in Kraft getreten - etwas, das es in Schweden bislang nicht gibt. Gute Gründe also für einen deutsch-schwedischen Dialog zum Thema Frauen in der Arbeitswelt.